ÖPNV

Bielefelder Wasserstoffbusse gestartet

Die Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind zunächst im Probebetrieb auf einer Linie mit 24 Haltestellen unterwegs.
09.05.2022

Ein Bielefelder Brennstoffzellenbus fährt zur Wasserstofftankstelle.

Die neuen Wasserstoff-Busse des Verkehrsunternehmens Mobiel sind ab sofort auf Bielefelds Straßen unterwegs. Von der Entscheidung , die Fahrzeuge anzuschaffen, bis zur Inbetriebnahme seien nur dreieinhalb Jahre vergangen. „Wir sind sehr stolz darauf, dass dieses Projekt so schnell umgesetzt werden konnte“, betont Martin Uekmann, Geschäftsführer von Mobiel und den Stadtwerken Bielefeld.

Für das Projekt ist der „Innovationspark Sektorenkopplung“ an der Müllverbrennungsanlage Bielefeld errichtet worden. Dort befindet sich neben der Abstellhalle für die Busse auch eine Wasserstoff-Tankstelle. Auf lange Sicht soll das benötigte Gas dort mit klimafreundlichem Strom aus der Müllverbrennungsanlage hergestellt werden.

Reicht eine Tankladung für den ganzen Tag?

Die Busse werden auf der Linie 29 zwischen Baderbach und Schildhof eingesetzt. Auf der 7,6 Kilometer langen Strecke mit 24 Haltestellen sollen die Fahrzeuge den ganzen Tag fahren. Im Probebetrieb soll sich zeigen, wie weit die Busse mit einer Tankladung von 37,5 Kilogramm Wasserstoff kommen. Nach Herstellerangaben können die Fahrzeuge damit bis zu 400 Kilometer zurücklegen. Damit müssten sie auf der Linie 29 pro Tag nur einmal vollgetankt werden.

Die Busse sind zwölf Meter lang und kommend vom portugiesischen Hersteller Caetano, Typ H2 City Gold. Auf dem Dach befinden sich Brennstoffzellen von Toyota. Deren Energie wird entweder in der Batterie auf dem Fahrzeugdach gespeichert oder treibt direkt den 180 Kilowatt starken Elektromotor an.

Noch bringt ein Tankwagen den Wasserstoff

Damit die neuen Busse fahren können, werden sie zunächst mit angeliefertem grünem Wasserstoff versorgt. Die Tanks auf dem Gelände an der MVA sind für 1000 Kilogramm ausgelegt, die mittels Tanklastwagen befüllt werden.

In Zukunft wollen die Stadtwerke aber eigenen grünen Wasserstoff produzieren. Die Planungen für den Elektrolyseur, der mit Hilfe von Strom aus der Müllverbrennungsanlage Wasser in seine Grundelemente Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen kann, seien bereits weit gediehen. Alle Beteiligten seien zuversichtlich, dass der Bau im kommenden Jahr beginnen kann. (wa)