Eigene Tankstelle für Wuppertals Wasserstoffbusse

Von links: Katrin Linthorst (Geschäftsbereich Klima- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Grünflächen und Recht der Stadt Wuppertal), Heiner Fragemann (Bürgermeister Wuppertal), Sabine Schnake (Geschäftsführerin der WSW mobil), Lars Jakobsen (Geschäftsführer Everfuel), Markus Hilkenbach (WSW-Vorstandsvorsitzender), Dietmar Bell (WSW-Aufsichtsratsvorsitzender) und Christian Goll (Geschäftsführer Solaris)
Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) haben ihre neue Wasserstofftankstelle auf dem Betriebshof Nächstebreck in Betrieb genommen. Passend dazu rollen 32 neue Brennstoffzellenbusse des Herstellers Solaris auf den Hof – sowohl Gelenk- als auch Solobusse.
"Als Wegbereiter der Mobilitätswende sind wir uns der zentralen Rolle des ÖPNV für die zukünftige Mobilität in Wuppertal bewusst", erklärte WSW-Vorstandsvorsitzender Markus Hilkenbach. Die Investition in die Wasserstoff-Infrastruktur auf dem eigenen Betriebshof sei eine Investition in eine emissionsfreie Zukunft. "Damit treiben wir den Übergang zu einer umweltfreundlichen und zukunftssicheren Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs voran", so Hilkenbach.
Zum Tanken nicht mehr wegfahren
Um zu tanken, fahren die Wasserstoffbusse bislang zu einer externen Wasserstofftankstelle im Ortsteil Korzert, wo auch das Müllheizkraftwerk der AWG Abfallwirtschaftsgesellschaft Wuppertal steht. Mit der neuen Tankstelle wird die Zahl der Tankfahrten verringert. Auch die Fahrzeug-Einsatzplanung werde erleichtert, da die Betankung besser koordiniert werden kann.
Der Wasserstoff wird zukünftig zu etwa 20 Prozent im AWG-Müllheizkraftwerk auf Korzert produziert. Den überwiegenden Teil beziehen die Wuppertaler von einem externen Lieferanten. Gewonnen wird der Wasserstoff aus regenerativen Energiequellen.
An zwei Plätzen der neuen Tankstelle können jeden Tag mehr als 60 Busse volltanken. Täglich stehen 800 Kilogramm Wasserstoff zur Verfügung. Die Investitionskosten für die Tankstelle betragen rund 2,5 Millionen Euro.
Ein Fünftel der Busflotte nutzt Wasserstoff
Pünktlich zur Eröffnung der Tankstelle lieferte Bushersteller Solaris auch 32 neue Wasserstoff-Fahrzeuge vom Typ Urbino Hydrogen. Mit 13 Gelenk- und 19 Solobussen erweitern die WSW ihre Fahrzeugflotte in diesem Jahr. Mit den 20 Wasserstoffbussen, die seit 2020 in Wuppertal unterwegs sind, unterhalten die WSW nun 52 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. Das entspricht etwa einem Fünftel der gesamten Busflotte.
Eine Tankfüllung umfasse zwischen knapp 35 und rund 50 Kilogramm Wasserstoff – je nach Busgröße. Das Volltanken dauert zehn bis zwölf Minuten. Dies reduziere die Stillstandszeiten und erhöhe die Verfügbarkeit der Busse im täglichen Betrieb. Eine Tankfüllung reicht für eine Strecke von 350 bis 400 Kilometern. Die Investitionskosten für die Busse liegen bei rund 25 Millionen Euro, für die Beschaffung gibt es eine Förderung durch das Land NRW. (wa)