Deutschland

Mehr als 5000 Einsprüche gegen die Windkraft-Pläne der Regierung

Am Donnerstag endete die Einspruchsfrist zu den neuen Windkraft-Plänen der Regierung in Schleswig-Holstein. Es zeichnet sich ein hartes Ringen ab.
04.01.2019

Zentrum der Politik in Schleswig-Holstein: der Kieler Landtag

Die Windkraft-Pläne der Landesregierung in Schleswig-Holstein stoßen auf Widerstand. Bis zum Ende der Einspruchsfrist am Donnerstag sind rund 5200 Stellungnahmen eingegangen, wie das Innenministerium am Freitag mitteilte. CDU, Grüne und FDP wollen auf nicht ganz zwei Prozent der Landesfläche im Jahr 2025 rund 10 GW Windkraftleistung produzieren.

Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) hatte im August einen zweiten Entwurf mit rund einem Fünftel neuer Vorrangflächen gegenüber der ersten Fassung von Ende 2016 vorgelegt. Zum ersten Entwurf der alten, noch SPD-geführten Regierung hatte es 6500 Einwendungen gegeben.

Insgesamt 361 Vorranggebiete für Windräder

Die Pläne der amtierenden Koalition aus CDU, Grünen und FDP sehen insgesamt 361 Vorranggebiete für Windräder vor. Das Innenministerium geht davon aus, dass sich die Zahl der Stellungnahmen noch reduzieren wird, weil sie häufig sowohl online als auch schriftlich eingereicht worden seien.

"Anhand der Erkenntnisse aus den Stellungnahmen wird die Landesregierung in den kommenden Wochen über das weitere Verfahren und den weiteren Zeitplan entscheiden", sagte Innen-Staatssekretärin Kristina Herbst (CDU). Beides hänge davon ab, welcher Aufwand konkret mit der Auswertung der Stellungnahmen verbunden sei.

Abstände sollen auf 1000 Meter steigen

Die Mindestabstände der Anlagen zu Siedlungen sollen auf mindestens 1000 Meter steigen. Es soll in jedem Fall aber die fünffache Höhe der Räder sein. In dünn besiedelten Gebieten müssen Anlagen die dreifache Anlagenhöhe, mindestens aber 400 Meter Abstand zu Wohnhäusern haben. Im Gegenzug werden Beschränkungen etwa im Naturschutz gelockert. (dpa/al)