Deutschland

Netzentgelte: Kritik am Bundesratsbeschluss

Die Angleichung der Netzentgelte gelte nur für die Übertragungsnetzbetreiber, bemängelt Grünen-Energieexperte Johann-Georg Jaeger aus Mecklenburg-Vorpommern. Unter Umständen könnten dadurch sogar die Strompreise ansteigen.
12.06.2018

Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern kritisieren den Bundesratsbeschluss für einheitliche Netzentgelte, weil dadurch der Strom für Bürger nicht günstiger werde. Der Bundesrat hatte am Freitag in Berlin einer Verordnung zugestimmt, der eine Vereinheitlichung der Netzentgelte vorsieht. Bisher hätten vor allem Verbraucher in nord- und ostdeutschen Bundesländern wegen unterschiedlich hoher Abgaben mehr für ihren Strom gezahlt, hieß es aus dem Energieministerium.

Der Grünen-Energieexperte Johann-Georg Jaeger kritisiert nun, dass die Vereinheitlichung nur für Übertragungsnetze und nicht für Verteilnetze gelte. Dabei seien gerade die Verteilnetze ein zentraler Kostentreiber, der vor allem die ländlichen Regionen überproportional belaste. Da der Ausbau der Übertragungsnetze zudem im Osten weiter sei als im Westen, könnten durch die neue Verordnung die Strompreise in Zukunft sogar steigen, sagte Jaeger am Dienstag.

Die Netzentgelte sind Teil des Strompreises, den private Verbraucher und Wirtschaft bezahlen müssen. Sie sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich hoch und hängen unter anderem von den Investitionskosten in neue Trassen ab. (dpa/al)