Deutschland

Schulze: Atomrisiko bleibt unbeherrschbar

Kurz vor dem 35. Jahrestag der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl warnt Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vor den auch heute noch unbeherrschbaren Risiken der Atomenergie.
25.04.2021

Bundesumweltministerin Svenja Schulze unterstreicht angesichts des bevorstehenden 35. Jahrestags der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl die unbeherrschbaren Risiken der Atomenergie.

"Tschernobyl bleibt Mahnmal und Herausforderung. Der Unfall selbst zeigte, wie unverzeihlich die Atomkraft gegenüber menschlichen Fehlern sein kann, wie unbeherrschbar ihre Risiken sind und wie weitreichend die Folgen", sagte Schulze am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Jahrzehnte nach der Katastrophe vom 26. April 1986 hätten gezeigt, wie schwierig es sei, einen havarierten Reaktor und die Kernschmelze von der Umwelt abzuschirmen. Ihr Ministerium arbeite deshalb "mit voller Kraft" weiter, um den Atomausstieg in Deutschland konsequent zu vollenden, Atomrisiken in Europa zu reduzieren und die nukleare Sicherheit weltweit zu erhöhen», erklärte Schulze.

Mammutaufgabe Bergung und Entsorgung Kernschmelze und Atommüll

An diesem Montag jährt sich die Explosion im damals noch sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl zum 35. Mal. Das Unglück gilt als die größte Atomkatastrophe der zivilen Nutzung der Kernkraft. Es gab Tausende Tote und Verletzte, Zehntausende Menschen wurden umgesiedelt, verstrahlte Landstriche um die Atomruine gesperrt.

Auch heute sei die Aufarbeitung des Unfalls nicht endgültig abgeschlossen, erklärte Schulze. Mit der Bergung und Entsorgung der Kernschmelze und des Atommülls von damals stehe die Ukraine "am Beginn der zweiten Mammutaufgabe". Ihr Ministerium sei gern bereit, das Land auch "weiterhin mit seiner Expertise zu unterstützen", versicherte die Umweltministerin. (dpa/hcn)