Nachrichten

15 Jahre, 63 MW - EnBW und Covestro einigen sich auf PPA

Die Belieferung soll ab 2022 erfolgen. Es ist der erste Liefervertrag aus dem Solarpark Weesow-Willmersdorf.
20.12.2021

Ein Drittel der regenerativen Energie aus dem Solarpark Weesow-Willmersdorf geht künftig an den Kunststoffhersteller Covestro.

Die EnBW und der Werkstoffhersteller Covestro und haben einen langfristigen Industriekunden-Liefervertrag (Corporate Power Purchase Agreement, PPA) für Solarstrom unterzeichnet. Damit sichere sich Covestro 63 Megawatt (MW) von insgesamt 187 MW Leistung des Solarparks "Weesow-Willmersdorf" in Brandenburg, teilt der Energieversorger mit.

Die von der EnBW betriebene Anlage ist nach Unternehmensangaben der größte Solarpark in Deutschland und wurde ohne staatliche EEG-Förderung umgesetzt. Die Vereinbarung mit Covestro sei der erste PPA für das Projekt.

Nachhaltige Kunststoffe

Seit März 2021 ist der Solarpark der EnBW mit seinen 465.000 Solarmodulen am Netz. Ein Teil des Solarstroms geht nun ab Anfang 2022 an die Covestro-Standorte Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Über 15 Jahre läuft der Liefervertrag.

Covestro will die erneuerbare Energie vorrangig zur Produktion nachhaltigerer, massenbilanzierter Kunststoffe nutzen. Diese werden im sogenannten Drop-In-Verfahren unter Einsatz alternativer Rohstoffe hergestellt. Dazu gehören demnach massenbilanzierte Polycarbonate und massebilanzierte thermoplastische Polyurethane.

Erster PPA in Europa

"PPAs sind ein wichtiges Instrument, um förderfreie Anlagen wirtschaftlich zu betreiben", sagt Georg Stamatelopoulos, Chief Operating Officer Generation & Trading, EnBW. Die langfristigen Stromlieferverträge seien gerade für Unternehmen mit energieintensiver Produktion attraktiv.

Covestro hat nach eigenen Angaben seit 2019 ein Portfolio verschiedener PPAs in Deutschland, Belgien und China aufgebaut. Die Vereinbarung mit EnBW ist demnach der erste PPA des Unternehmens für den Bezug von Solarstrom in Europa.

Zweiter großer PPA für EnBW

EnBW hatte kürzlich einen 85 MW starken Corporate PPA mit Fraport abgeschlossen. 2022 will der Energiekonzern die Vermarktung für den Solarpark Weesow-Willmersdorf als auch für die beiden weiteren förderfreien Großprojekte Gottesgabe und Alttrebbin vorantreiben. Die jeweils 150 MW großen Photovoltaik-Anlagen sollen im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen. (jk)