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"Es wird schwieriger, jüngere Mitarbeitende für Personalverantwortung zu gewinnen"

Im neuen ZfK-Podcast geht es um attraktive Laufbahnen bei Stadtwerken für die Generation Z, um Arbeitgeberattraktivität und Frauennetzwerke. Am Mikrofon ist Kerstin Abraham, Vorständin und Arbeitsdirektorin bei den Stadtwerken Krefeld.
05.12.2022

"Diverse Unternehmen werden künftig erfolgreicher sein": Kerstin Abraham, Vorständin und Arbeitsdirektorin bei den Stadtwerken Krefeld, im Gespräch mit dem ZfK-Podcast-Host Stefan Lennardt.

Für Stadtwerke wird es mittlerweile zunehmend schwieriger, gut qualifizierte, jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Generation Z für eine Stelle mit Personalverantwortung zu gewinnen. „Die jüngere Generation verfolgt nicht mehr die klassische Karriere, deshalb muss man auch Experten- und Projektlaufbahnen zulassen“, sagt Kerstin Abraham, Vorständin und Arbeitsdirektorin bei den Stadtwerken Krefeld (SWK), im neuen ZfK-Podcast „Jetzt mal unter uns“. Zum Podcast geht es hier.

Mit dem aus dem Mitbestimmungsgesetz stammenden Begriff des „Arbeitsdirektors“ verbindet sie vor allem „Männer, die in der Montanindustrie gearbeitet haben“. Eine modernere Bezeichnung wie „im Vorstand verantwortlich für Human Resources“ oder auch für „Im Vorstand verantwortlich Personal- und Personalentwicklung“ fände sie zeitgemäßer.

Im Gespräch mit Podcast-Host Stefan Lennardt bezieht die SWK-Vorständin deutlich Stellung zu Themen wie Genderpay-Gap und Frauenförderung. Um „topqualifizierte Frauen in Krefeld mit Unternehmen besser zu vernetzen", hat Kerstin Abraham vor einigen Jahren das Frauennetzwerk „Leading Ladies on Tour“ initiiert.

Die wichtige Bedeutung von Role Models für die Frauenförderung

„Wir wollen unter anderem Frauen und Unterstützung geben für den beruflichen Wiedereinstieg, aber auch um den nächsten Schritt auf dem Karriereweg zu gehen“, erklärt Abraham. Als sehr hilfreich hätten sich dabei sogenannte „Role Models“ erwiesen, konkrete Vorbilder, die aufzeigen, wie es funktionieren könne, Karriere, Familie und Kinder, unter einen Hut zu bringen.

Auch beim neuen ZfK-Frauennetzwerk will sich Kerstin Abraham engagieren. „Ich bin in verschiedenen anderen überregionalen Netzwerken unterwegs. Es ist wichtig, hier nicht das eine gegen das andere auszuspielen“, bekräftigt sie. Der fachliche Austausch und auch hier entsprechende Role Models seien auch wichtig für das Recruiting für offene Positionen.

"Diverse Unternehnmen werden künftig erfolgreicher sein"

Mit Blick auf das Image und die Arbeitgeberattraktivität von Stadtwerken sei noch einiges zu tun. „Wir müssen so bunt und vielfältig werden wie unsere Kunden. Es reicht nicht, wenn eine Gruppe, die sich sehr ähnelt die Entscheidungen trifft und wesentliche Perspektiven der Gesellschaft nicht berücksichtigt sind“, stellt sie klar.

Sie sei fest davon überzeugt, dass „diverse Unternehmen künftig erfolgreicher sein werden“. Die Unternehmen bräuchten ganz unterschiedliche Sichtweisen. Das gehe beim Geschlecht los, umfasse aber auch unterschiedliche Altersgruppen sowie Menschen mit verschiedenem Erfahrungs- und Migrationshintergrund. (hoe)