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Flensburg: Gasturbine für neue GuD-Anlage ist da

Stadtwerke-Chef Dirk Wernicke spricht von einem "wichtigen Baustein für die Dekarbonisierung" der Stadt. Auch Kessel 13 ist perspektivisch für Wasserstoff geeignet.
25.03.2022

Das Heizkraftwerk der Stadtwerke Flensburg: Rund 98 Prozent der Bevölkerung der Stadt werden mit Fernwärme versorgt.

Mit dem Eintreffen der Gasturbine am vergangenen Donnerstag gehen die Arbeiten an der neuen  Gas- und Dampfturbinenanlage (GUd) Kessel 13 der Stadtwerke Flensburg in ihre entscheidende Phase. Mit Hilfe eines Hubgestelles wurde sie innerhalb des Gasturbinenhauses platziert. Das 41 Tonnen schwere Herzstück der Anlage ist laut Pressemitteilung im Gasturbinenwerk von Siemens Energy in Finspong/Schweden gefertigt worden.

Wir reduzieren die CO2-Emissionen sofort um 40 Prozent bei gleicher Erzeugungsleistung“, erklärte Dirk Wernicke, der Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg. Perspektivisch sei auch Kessel 13 wie sein Pendant Kessel 12 für den Einsatz von Wasserstoff geeignet, sobald dieser in ausreichenden Mengen zu verträglichen Preisen zur Verfügung stehe. „Die Anlagen sind daher ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Stadtwerke zur Dekarbonisierung sein“, so Wernicke.

Kessel 13 soll in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb gehen

„Alle großen Bauteile für unsere neue GuD-Anlage sind nun angeliefert. Es erfolgen jetzt noch restliche Montagearbeiten und die Inbetriebsetzung. Wir sind sehr gut im Plan“, ergänzte Karsten Müller-Janßen, Geschäftsbereichsleiter Anlagenbau und Projektleiter Kessel 13 bei den Stadtwerken Flensburg,.

Gerade in Zeiten von Covid-19 sei der Baufortschritt eine tolle Leistung für alle beteiligten Unternehmen und Mitarbeiter. „Wir gehen davon aus, dass wir den Kessel 13 in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb nehmen werden.“

Die neue GuD-Anlage, Kessel 13 wird zwei weitere kohlebefeuerte Kessel ersetzen. Bereits 2016 haben die Stadtwerke Flensburg die erste GuD-Anlage, den Kessel 12 in Betrieb genommen und begonnen, von Kohle auf Erdgas umzustellen.

Hohes Investitionsvolumen

Dabei behalten die Stadtwerke aber nach eigenen Angaben die aktuelle Lage im Hinblick auf die Versorgungssicherheit weiter im Blick. Für das laufende Jahr hat der Kommunalversorger den größten Teil des Erdgasbedarfes bereits zu festen Preisen gesichert, hieß es Anfang vergangenen Woche.

„Für beide neuen Anlagen haben die Stadtwerke Flensburg insgesamt 225 Millionen Euro investiert. Dies zeigt, wie wirtschaftlich herausfordernd es sein wird, die verbleibenden 60 Prozent CO2 in den nächsten 20 Jahren auf null zu reduzieren.“ so Dirk Wernicke. (hoe)