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Marl: Warum das neue Stadtwerk eine "Herzensangelegenheit" ist

Erfolgreiche Rekommunalisierung in Marl: Wie die Stadt im Ruhrgebiet gemeinsam mit Westnetz die Energiewende vor Ort künftig gestalten will.
02.02.2022

Der Wirtschaftsförderer der Stadt Marl im nördlichen Ruhrgebiet, Manfred Gehrke, ist Geschäftsführer der neu gegründeten Stadtwerke Marl.

Mit der neu gegründeten Stadtwerken Marl GmbH will die rund 90.000 Einwohner große Stadt im nördlichen Ruhrgebiet ihren Einfluss auf die Weiterentwicklung und die künftigen Investitionen in die Strom- und Gasnetze ausbauen. Das kommunale Unternehmen hat Anfang des Jahres die Arbeit aufgenommen, Geschäftsführer ist der städtische Wirtschaftsförderer Manfred Gehrke.

Der Gründung gingen während der vergangenen drei Jahre intensive Vorarbeiten voraus. „Die Stadt Marl will die Energiewende vor Ort aktiv und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger gestalten“, erklärt  Gehrke. Die beiden Partner Stadtwerke Marl und Westnetz werden Gesellschafter der neu gegründeten Netzgesellschaft Marl GmbH & Co KG. Sie hat ihren Sitz in Marl.

Netzgesellschaft verpachtet Netze an Westnetz

Die Stadtwerke Marl, eine 100-prozentige kommunale Holding der Stadt Marl, werden mit 74,9 Prozent mehrheitliche Eigentümerin der gemeinsamen Stromnetzgesellschaft, Westnetz hält 25,1 Prozent. Die Netzgesellschaft Marl GmbH & Co. KG hat die Gasnetze erworben und als Tochtergesellschaft die Gasnetzgesellschaft Marl mbH gegründet.

Als Gas- und Stromnetz-Eigentümerin verpachtet die Netzgesellschaft Marl GmbH & Co KG das Gas- und Stromnetz an die Westnetz/Westenergie. Verteilnetzbetreiber bleibt Westnetz. Der Mutterkonzern Eon ist Grundversorger in der Stadt.

Mehr Wertschöpfung in der Region halten

„Die Stadtwerke können mit dem erwirtschafteten finanziellen Spielraum im Rücken in den kommenden Jahren die Investitionen in die Netze ausbauen und weiter vorantreiben“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Terhorst. Für den CDU-Ratsherrn sei es „eine Herzensangelegenheit, genau dort zu investieren und die Wertschöpfung voranzubringen, wo die Kunden und Mitarbeiterinnen zu Hause sind“, heißt es weiter.

Auch sollen energiesensible Industrie- und Gewerbeansiedlungen berücksichtigt werden, so der stv. Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Täuber. „Deren Anforderungen an die Infrastruktur mit der Energiewende zu vereinen, ist ein weiteres wichtiges Element der neuen Stadtwerke Marl“. (hoe)