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MVV Energie profitiert von Einmaleffekten und höherem Windaufkommen

Der Mannheimer Energieversorger hat im ersten Halbjahr sein hohes Ergebnisniveau gehalten. In seiner konsequenten Energiewende-Strategie sieht sich das Unternehmen bestätigt.
13.05.2022

Der Energieversorger MVV Energie hat im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres auch von einer Erweiterung seines Windportfolios und von einer höheren Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien profitiert.

Vor allem dank Einmaleffekten aus der Veränderung des Beteiligungsportfolios hat der Mannheimer Energieversorger MVV im ersten Halbjahr (1. Oktober 2021 bis 31. März 2022) sein Ergebnis (Adjusted Ebit) um 17 Prozent auf 262 Mio. Euro gesteigert. Dazu trugen laut Pressemitteilung auch die gestiegenen Börsenstrompreise und ein höheres Windaufkommen sowie die Erweiterung des Windportfolios bei.

Der starke Anstieg der Großhandelspreise für Strom und Gas ließ zudem den Umsatz in den ersten sechs Monaten des MVV-Geschäftsjahres deutlich um 28 Prozent in die Höhe klettern auf 2,66 Mrd. Euro.

„Unsere auf Klimaschutz ausgerichtete Strategie und unser breit aufgestelltes Portfolio haben sich trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auch im ersten Halbjahr unseres Geschäftsjahres 2022 bewährt“, erklärte Hansjörg Roll, Mitglied des Vorstands bei MVV. Alles in allem sei es auch unter deutlich erschwerten Rahmenbedingungen, wie dem Krieg gegen die Ukraine, gelungen, das im vergangenen Jahr erhöhte Ergebnisniveau zu halten.

MVV bestätigt Ergebnisprognose für das Gesamtjahr

 Auf der Grundlage des bisherigen Geschäftsverlaufs bestätigt die börsennotierte MVV ihre Ergebnisprognose aus operativer Sicht für das volle Geschäftsjahr 2022. Das Unternehmen erwartet aus operativer Sicht weiterhin ein Adjusted Ebit, das moderat über dem Niveau des Vorjahres liegen wird. Hinzu kommen positive Ergebnisbeiträge aus der Veränderung des Beteiligungsportfolios von MVV. Unter Berücksichtigung dieser Einmaleffekte rechnet MVV damit, dass das Adjusted EBIT deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres liegen wird.

Die Sicherheit der Versorgung mit Wärme und Strom sei in den letzten Wochen und Monaten bedeutsamer denn je geworden, so Hansjörg Roll. Er begrüßte die aktuellen Bemühungen der Bundesregierung, die Energieversorgung zu sichern und den Zeitplan der Energiewende auch als Antwort auf die Folgen des Ukraine-Kriegs weiter zu beschleunigen. Besonders hervor hob er, dass im EEG der Grundsatz verankert werden soll, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien im überragenden öffentlichen Interesse ist und der öffentlichen Sicherheit dient. „Dies kann sich positiv auf Genehmigungsverfahren auswirken“.

"Wir überspringen bei der Fernwärmeerzeugung den Zwischenschritt über Erdgas"

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rund um eine Loslösung von den russischen Energieimporten sieht sich MVV in seiner Strategie bestätigt. Mit den drei SäulenStromwende, Wärmewende sowie grüne Kundenlösungen wolle das Unternehmen fossil erzeugte Energien konsequent ersetzen und ab 2040 eines der ersten klimapositiven Unternehmen Deutschlands werden. „Dabei überspringen wir bewusst, beispielsweise bei der Fernwärmeerzeugung in Mannheim, den Zwischenschritt über Erdgas – und zwar unabhängig von dem aktuellen Konflikt in der Ukraine", erklärte Roll.

Dabei setze MVV „auf das breiteste aller grünen Strom- und Wärme-Portfolien deutscher Energieunternehmen“, so der MVV-Vorstand. Mit dem Spatenstich für die erste Flusswärmepumpe am Rhein auf dem Gelände des Grosskraftwerks Mannheim habe das Energieunternehmen Anfang April einen weiteren, wichtigen Schritt auf seinem Weg zur Grünen Wärme gemacht. Im Jahr 2023 soll sie als eine der größten Wärmepumpen in Europa ans Netz gehen.

Juwi und Windwärts werden zusammengeführt

Bis 2030 wird MVV ihre Fernwärmeversorgung in Mannheim und der Region vollständig von fossilen Energieträgern auf 100 Prozent grüne Energiequellen umstellen. Auch die Energiewende treibe die MVV-Gruppe auch über Deutschland hinaus weiter voran: So hat die MVV-Tochtergesellschaft Juwi das nach eigenen Angaben größte bifaziale Photovoltaik-Kraftwerk in Europa in nur 18 Monaten Bauzeit errichtet. Abgeschlossen wurde im ersten Halbjahr 2022 auch der Bau eines 2,9 Megawatt-Freiflächensolarparks in der japanischen Provinz Nagano, bei dem Juwi die Betriebsführung übernimmt.

Außerdem kündigte der MVV-Vorstand an, dass die Projektentwicklungsgesellschaften Juwi und Windwärts in Kürze zusammengeführt werden. Mit einer gemeinsamen Strategie und einer neuen Markenpositionierung werde künftig unter dem Namen „Juwi“ und wie bisher unter dem Dach der MVV Energie AG national wie international weiter auf Wachstum gesetzt. (hoe)