Netzbetreiber Netze BW hat Investitionen in Höhe von mindestens 14,5 Mrd. Euro bis zum Jahr 2045 angekündigt – dem Zieljahr der Klimaneutralität. Das geht aus dem Netzausbauplan hervor, den das Unternehmen jetzt veröffentlicht hat. Darin listet der größte Verteilnetzbetreiber in Baden-Württemberg alle bis dato geplanten Baumaßnahmen auf.

Konermann: "Eine der größten Herausforderungen"

Dabei ist die genannte Summe nur der Teil, der in das Hochspannungsnetz der Netze BW fließen soll. Dazu kommen weitere Investitionen, etwa auf Mittelspannungsebene. "Die Energiewende ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und erfordert einen umfassenden Ausbau unseres Stromnetzes", betont der Geschäftsführer Technik, Martin Konermann.

Insbesondere die zunehmende Menge dezentraler Erzeuger wie Windräder oder Photovoltaikanlagen setzt das Stromnetz, vor allem das Verteilnetz, unter Druck. Gleichzeitig steigt die Stromnachfrage, etwa durch die Elektromobilität oder Wärmepumpen.

66 Gigawatt installierte Leistung

"Wir rechnen in Baden-Württemberg bis zum Jahr 2045 mit einem Zuwachs der installierten Leistung von erneuerbaren Energien von 10 auf 66 Gigawatt", führt Konermann aus. Auch könnte sich bis dahin beispielsweise die Zahl der Elektrofahrzeuge in dem Bundesland von jetzt 300.000 auf dann 5,3 Mio. erhöhen.

Gebaut werden sollen deshalb sowohl Leitungen als auch technische Anlagen wie Umspannwerke. Allein 3000 Kilometer Hochspannungsleitungen müssten erneuert, verstärkt oder neu gebaut werden.

Netz ohne Engpässe

Ziel ist ein Stromnetz, das Klimaneutralität ohne Engpässe sicherstellt. Alle Maßnahmen würden laufend überprüft und gegebenenfalls angepasst. Der Netzausbauplan 2024 von Netze BW ist in dem Onlineportal der Verteilnetzbetreiber abrufbar. (dz)