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Shell legt Berufung gegen "historisches Klima-Urteil" ein

Der Öl- und Energiekonzern fühlt sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Der Unternehmenschef fordert nun eine noch konsequentere Klimapolitik.
21.07.2021

Der britisch-niederländische Shell-Konzern will seine Anstrengungen mit Blick auf die eigenen Klimaneutralitätsziele weiter forcieren.

Ende Mai hatte das Bezirksgericht Den Haag den Öl- und Erdgaskonzern Shell verpflichtet, seine Kohlendioxid-Emissionen bis 2030 um netto 45 Prozent im Vergleich zu 2019 zu reduzieren. Dagegen setzt sich das britisch-niederländische Unternehmen nun zur Wehr und geht in Berufung.

Begründet wird der Schritt unter anderem damit, dass das Unternehmen bereits vor der Gerichtsentscheidung konkrete Emissionspläne veröffentlich habe. Diese seien aber bei der Entscheidung der Justiz nicht berücksichtigt worden.
 

Shell-Chef: "Urteil gegen ein einzelnes Unternehmen ist nicht zielführend"

Der Konzern werde die Anstrengungen mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität forcieren, kündigte Konzernchef Ben van Beurden an. „Ein Urteil gegen ein einzelnes Unternehmen ist aber nicht zielführend. Hier brauchen wir eine ambitionierte Klimapolitik, die die Transformation der gesamten Energiewirtschaft sicher stellt“, so van Beurden.

Das Urteil war von Umweltschützern als historisch eingestuft worden. Nie zuvor war ein Konzern von einem Richter zu drastischen Klimaschutzmaßnahmen gezwungen worden. (hoe)