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Stromnetz Hamburg mit weniger Gewinn

Der kommunale Verteilnetzbetreiber hat weniger Gewinn gemacht - aber den Umsatz gesteigert. In seine Netze fließen so viele Investitionen wie nie.
24.06.2024

V.l.n.r.: Karin Pfäffle (Geschäftsführerin Stromnetz Hamburg), Jens Kerstan (Aufsichtsratsvorsitzender Stromnetz Hamburg) und Andreas Cerbe (Geschäftsführer Stromnetz Hamburg).

Stromnetz Hamburg (SNH) erzielte im Geschäftsjahr 2023 mit 79,1 Millionen (Mio.) Euro weniger Gewinn. Dafür steigerte der kommunale Verteilnetzbetreiber seine Umsatzerlöse und übrigen Erträge auf 1,08 Milliarden (Mrd.) Euro.

Mehr Geld für das Netz

Der Gewinn sank damit um 10,7 Prozent, der Umsatz legte um 25,8 Prozent zu. Das Unternehmen investierte darüber hinaus so viel wie nie in neue oder stärkere Leitungen. Nach eigenen Angaben erreichten die Investitionen 2023 ein Rekordniveau von 388,6 Mio. Euro. In den Ausbau sowie den Erhalt des Netzes flossen insgesamt 565,8 Mio. Euro.

Geschäftsführer Andreas Cerbe unterstrich die Entwicklung: "Unser Netz ist bereit für die Mobilitäts- und die Wärmewende und auch für immer mehr privat installierte Photovoltaikanlagen", so Cerbe. "Und wir werden auch in nächsten Jahren nicht nachlassen und mit steigenden Investitionen eine stabile Stromversorgung aller Hamburgerinnen und Hamburger gewährleisten."

Digital vernetzt und steuerbar

Dazu digitalisiert das Unternehmen seine Energienetze verstärkt. Ein zentrales Projekt ist dabei selbst entwickelte IT-Lösung "eRound". Darüber würden rund 16.000 der 100.000 in Deutschland installierten Ladesäulen gesteuert. Außerdem seien auch Netzstationen und Umspannwerke in Hamburg mit dem IT-Backend vernetzt. Diese ließen sich in Echtzeit und aus der Ferne überwachen, was zum Beispiel zielgerichtete Wartungsintervalle ermögliche.

Für das laufende Geschäftsjahr geht Stromnetz Hamburg allerdings von einem niedrigeren Ergebnis aus. Gründe seien etwa die im Laufe des Jahres 2023 mehrfach durch die Europäische Zentralbank vorgenommene Leitzinserhöhung, die Kapitalkosten auf dem Finanzmarkt "signifikant" habe ansteigen lassen.

Situation weiter angespannt

Zudem sei das wirtschaftliche und soziale Umfeld unverändert dynamisch. "Ein hieraus signifikanter wirtschaftlicher Rückgang der Geschäftsaktivitäten" sei jedoch bisher nicht erkennbar. Dennoch bleibe die Beschaffungsmarktsituation aufgrund der steigenden Preise und Ressourcenknappheit weiter angespannt, erklärt Stromnetz Hamburg. (dz)

Dieser Artikel wurde am 25. Juni 2024 korrigiert. Der Gewinn ist 2023 nicht gestiegen, sondern um 10,7 Prozent gesunken.