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Alle Wemag-Anteile gekauft: Thüga steigt bei Stadtwerken Rostock ein

Die Stadtwerkegruppe hält künftig 12,55 Prozent der Anteile. Und könnte dem mehrheitlichen Kommunalunternehmen bei zwei Großprojekten nützlich sein.
10.02.2022

Die Stadtwerke Rostock haben einen neuen Anteilseigner.

Die Stadtwerkegruppe Thüga wird Anteilseigner der Stadtwerke Rostock. Konkret übernimmt sie jene 12,55 Prozent, die bislang dem Schweriner Regionalversorger Wemag gehörten.

Die Wemag scheidet als Anteilseigner aus. Wie viel sie für den Verkauf ihrer Anteile erhielt, wurde nicht bekanntgegeben. Der Erlös soll vor allem in Investitionen in das Stromnetz und in Erneuerbaren-Anlagen fließen. Die Thüga hält auch 25,1 Prozent der Anteile an der Wemag.

Klimaneutralität und Smart City

"Ich heiße die Thüga AG in unserer Hanse- und Universitätsstadt Rostock herzlich willkommen und lade sie ein, mit uns zusammen den Weg in Richtung Klimaneutralität zu gehen", teilte Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) per Presseaussendung mit. "Ich bin mir ebenfalls sicher, dass das Know-how des kommunalen Netzwerks der Thüga-Gruppe nützlich sein kann, um Rostock zur Smart City zu entwickeln."

Die Stadtwerke Rostock wurden 1990 gegründet. Sie sind gerade dabei, ihr Kerngeschäft Wärmeversorgung klimaneutral zu machen. (Die ZfK berichtete.) Als Leuchtturmprojekt gilt ein 55 Meter hoher Wärmespeicher, der im Frühjahr in Betrieb gehen soll.

Drei Anteilseigner

Zudem kommt dem Versorger beim Ausbau Rostocks zur Smart City eine wichtige Rolle zu. Die Ostseestadt wurde vom Bund 2020 als Modellstadt ausgewählt und erhielt eine Förderzusage in Höhe von 12 Mio. Euro.

Die Stadtwerke Rostock gehören zu 74,9 Prozent der kommunalen Holding RVV. Deren alleiniger Gesellschafter ist die Hansestadt Rostock selbst. Die restlichen Stadtwerkeanteile verteilen sich künftig gleichmäßig auf die Thüga und den Leipziger Gashandelskonzern VNG. (aba)