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Vattenfall schreibt wieder schwarze Zahlen

Der schwedische Energiekonzern ist nach vier Verlustjahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Umbau von Braunkohle in Richtung Windkraft zahlt sich aus.
07.02.2018

Vattenfall profitiert ganz besonders von der Windkraft-Sparte.

Die Windkraft entwickelt sich für Vattenfall zur Zukunftstechnologie. Das wurde anlässlich der Vorstellung des Konzernergebnisses für 2017 deutlich. „Wir haben zwei neue Windparks in Betrieb genommen“, sagte Unternehmenschef Magnus Hall. Einer davon, der Offshore-Windpark Sandbank, liegt 90 Kilometer vor der Küste Sylts in der deutschen Nordsee. Unter dem Strich machte der Staatskonzern 2017 einen Gewinn von 9,6 Mrd. schwedischen Kronen (etwa 960 Mio. Euro). Das bereinigte operative Ergebnis stieg um sieben Prozent auf rund 23,3 Mrd. Kronen. „Vattenfall ist wieder ein profitables Unternehmen“, sagte Hall. „Wir sind heute stärker und belastbarer als zuvor.“

Vattenfall möchte „innerhalb der nächsten Generation“ ohne fossile Energieträger auskommen. 2017 wurde in diesem Zusammenhang die Braunkohlenutzung bei der Versorgung der Bundeshauptstadt Berlin beendet. Stattdessen investierte der schwedische Versorger in Europas größte Power-to-Heat-Anlage, quasi eine gigantische Batterie. Die Braunkohle hatte übrigens Vattenfall noch im letzten Jahr die meisten Sorgen gemacht. 26 Mrd. schwedischen Kronen Verluste standen zu Buche – vor allem verursach durch hohe Rückstellungen und Wertminderungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Geschäfts mit dem Braunkohletagebau in der Lausitz.

Expansion bei der Windkraft

In diesem und im nächsten Jahr wird Vattenfall weitere 14 Mrd. Kronen, also 1,4 Mrd. Euro – in erneuerbare Energien investieren. „Wir brauchen dieses hohe Level an Investitionen, weil sich der Markt stark verändert“, sagte Unternehmenschef Hall. Unter anderem wollen die Schweden nach den guten Erfahrungen vor der deutschen Küste in den Offshore-Windmarkt in den Niederlanden einsteigen. Auch in Deutschland werde Offshore-Windenergie dank einer günstigen Kostenentwicklung in den kommenden Jahren eine größere Rolle spielen.

Zurücklehnen könne sich Vattenfall trotz der guten Ergebnisse 2017 aber nicht, sagte Finanzchefin Anna Borg der dpa. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse weiter gespart werden – unter anderem in Servicebereichen und durch Outsourcing in der Personalverwaltung. Die Strukturen müssten an den nach dem Verkauf des deutschen Braunkohlegeschäfts geschrumpften Konzern angepasst werden. Neben der Expansonssparte Windkraft bleibt bei Vattenfall das Geschäft mit der Stromerzeugung aus Atom- und Wasserkraft stabil – mit leicht steigender Tendenz. (dpa/sig)