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Windkraftanlagen-Hersteller Nordex rechnet mit Corona-Unsicherheiten

Die Windkraftbranche muss seit Jahren mit Schwierigkeiten durch unklare politische Entscheidungen kämpfen. Nun kommt auch noch die Corona-Krise dazu.
24.03.2020

Nachdem sich das Jahresergebnis nach den tief roten Zahlen 2018 erholt hat, könnte nun die Corona-Krise zuschlagen.

Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex blickt nach einem guten Jahresstart mit Ungewissheit auf 2020. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie unterliege die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr erheblichen Unsicherheiten, teilte das SDax-Unternehmen am Dienstag bei der Vorlage ausführlicher Geschäftszahlen in Hamburg mit. Es sei noch zu früh, die Auswirkungen dieser neuen, komplexen und sich ständig verändernden Situation abschließend einzuschätzen, hieß es weiter.

Der neue Ausblick basiere auf der Annahme, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, den starken Auftragsbestand effizient und ohne größere Unterbrechungen trotz der derzeitigen Situation abzuarbeiten. Nordex hat sich für 2020 einen Umsatz von 4,2 bis 4,8 Mrd. Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 160 bis 240 Mio. Euro vorgenommen. Sollte es dennoch umfassendere Störungen durch die Pandemie geben, müsse man die Prognose anpassen.

Verluste aus 2018 wurden reduziert

Ebenfalls am Dienstag gab das Unternehmen den Abschluss eines neuen Großauftrags aus Norwegen bekannt. Für einen deutschen Investor werden 72 Turbinen der Fünf-Megawatt-Klasse im Windpark «Oyfjellet» bei der Stadt Mosjøen rund 400 Kilometer nördlich von Trondheim errichtet. Die Turbinen seien mit einem Anti-Icing-System ausgestattet, da sich der Starkwindstandort durch ein sehr kaltes Klima auszeichnet, wie Nordex berichtete. Das Gebiet mit spärlicher Vegetation liege in Berghöhen bis zu 800 Meter über dem Meeresspiegel.

Zum Jahresstart habe der Turbinen-Auftragsbestand von Nordex bei 5,5 Mrd. Euro gelegen. Im abgelaufenen Jahr konnte das Unternehmen seine Verluste zudem von 83,9 Millionen Euro in 2018 auf 72,6 Mio. Euro reduzieren. Der Umsatz kletterte 2019 wie bereits bekannt um ein Drittel auf rund 3,3 Mrd. Euro. Auch beim Auftragseingang konnte Nordex deutlich zulegen mit einem Plus von 31 Prozent auf 6,21 Gigawatt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um rund 22 Prozent auf knapp 124 Mio. Euro zu. Die entsprechende Marge sank um 0,3 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent. (dpa/ls)