Abwasser

20 deutsche Städte beim Corona-Abwassermonitoring dabei

Jeder Standort wird mit Fördergeldern von der EU unterstützt. Ziel ist die Einrichtung eines dauerhaften Überwachungssystems. Welche Städte ausgewählt wurden
16.02.2022

Die Pilotphase mit den Wasserproben für die Prüfung der Belastung mit dem Corona-Virus startete am 9. Februar und ist bis zum Frühjahr 2023 geplant.

 

An dem deutschlandweiten Pilotprojekt zur Überwachung des Abwassers auf das Coronavirus hatten sich 119 Standorte beworben. 20 Städte wurden ausgewählt. Einige kommunale Abwasserentsorger haben bereits bekannt gegeben, dass sie dabei sind. Das sind beispielsweise die Berliner Wasserbetriebe, der Entsorgungsverband Saar (EVS), der Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt an der Weinstraße (ESN), Hamburg Wasser, Hansewasser (Bremen) und Nordwasser (Rostock).

Die weiteren beteiligten Städte sind Potsdam, Stuttgart, Tübingen, Altötting, Hof, Büdingen, Bramsche, Bonn, Köln, Dinslaken, Grömitz, Dresden, Rollsdorf und Jena. Die gewählten Standorte unterscheiden sich in der Größe ihres Einzugsgebiets und somit der Anzahl an erfassten Einwohnern.

Unter Federführung von drei Ministerien

Außerdem variiert der Einfluss von Touristen und Pendlern zwischen den Standorten. Das geht aus der gemeinsamen Ankündigung des Bundesgesundheits-, des Bundesumwelt- und des Bundesforschungsministeriums hervor, die das Projekt begleiten.

Das Pilotvorhaben wird aus Mitteln finanziert, die die EU-Kommission allen Mitgliedstaaten zur Verfügung stellt. Deutschland erhält aus dem Fördertopf in Höhe von 20 Mio. Euro insgesamt 3,72 Mio. Euro. Insgesamt stehen pro Pilotstandort Fördergelder in Höhe von 60.000 Euro zur Verfügung.

Schrittweise Anbindung

Die Pilotphase startete am 9. Februar und ist bis zum Frühjahr 2023 geplant. Die Standorte werden gruppenweise beginnen (ca. fünf Standorte parallel) und sollen bis Ende April an das System angebunden sein. Da sowohl Schulungen von Mitarbeiter:innen sowie digitale Anwendungen zu installieren sind, wird ein schrittweises Ausrollen verfolgt.

Alle Standorte sollen maximal elf Monate Abwasserproben entnehmen. Diese werden vor Ort mit Gesundheitsdaten verknüpft und sollen nach Möglichkeit in die pandemische Lagebeurteilung einfließen. Zum Ende der Pilotphase wird entschieden, ob auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse die dauerhafte Einrichtung des Abwassermonitoring in Deutschland empfohlen werden kann. (hp)