Angebliche Kostenexplosion: Hamburg Wasser nimmt Stellung
Von Elwine Happ-Frank
"Kläranlage wird 100 Mio. Euro teurer": Solche Schlagzeilen veröffentlichten Ende November mehrere Medien. In einer Stellungnahme weist nun Hamburg Wasser Vorwürfe zurück, das Unternehmen habe die Öffentlichkeit bewusst über die Kostenentwicklung bei der Erweiterung und Sanierung der Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Köhlbrandhöft im Unklaren gelassen.
Sowohl das Aufsichtsgremium als auch die Öffentlichkeit seien zu jeder Zeit korrekt über das jeweils geplante und durch den Aufsichtsrat genehmigte Investitionsvolumen informiert worden, teilt der Versorger mit.
Die Geschäftsführung von Hamburg Wasser hat zuletzt am 26. November im Umweltausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft detailliert und transparent zu den Vorwürfen Stellung genommen. Am Folgetag, dem 27. November, haben alle Mitglieder des Ausschusses zudem eine detaillierte schriftliche Aufstellung darüber erhalten, wie sich die Kosten für das Projekt VERA II entwickelt haben und wann der Aufsichtsrat dazu entsprechende Beschlüsse gefasst hat.
Vermischung zweier Projekte
Die Erweiterung und Sanierung der Anlage zur Klärschlammverbrennung auf dem Gelände des Klärwerks Köhlbrandhöft war zwischen Mitte Oktober und Mitte November Gegenstand der Berichterstattung verschiedener Medien. Für Missverständnisse hatte laut Hamburg Wasser in diesem Zusammenhang gesorgt, dass parallel zum VERA-II-Projekt weitere Investitionen am Standort Köhlbrandhöft getätigt werden, die jedoch nicht zum VERA-II-Projekt gehören.
Das betrifft u. a. den Ausbau des Leitwartensystems am Standort Köhlbrandhöft, die Erweiterung der Klärschlammtrocknung zur Erhöhung der Ausfallsicherheit sowie den Bau einer Rechengutstation und einer Bandbrücke. In der Berichterstattung wurden diese Projekte laut Hamburg Wasser vermischt und eine unzutreffende Summe für das VERA-II-Projekt genannt.
Hamburg Wasser stellt hierzu klar: Die derzeitige Kostenkalkulation für VERA II geht von einem Investitionsrahmen von 297,2 Mio. Euro aus. Dieser Betrag sei unverändert zutreffend.
Darüber hinaus tätigt beziehungsweise plant Hamburg Wasser Investitionen im Umfeld des Projekts, die aber nicht zur Erweiterung der Verbrennung sowie zur Sanierung der VERA-Bestandslinien gehören. Es sei aber sinnvoll, diese zeitgleich umzusetzen und sinnvollerweise mit zu beauftragen.