Abwasser

Bremer zahlen deutlich weniger Abwassergebühren

Hauptursache der Senkung der Abwassergebühren in Bremen ist das niedrige Zinsniveau.
11.03.2020

Für eine vierköpfige Familie reduzieren sich die Ausgaben für Abwasser um etwa 50 Euro pro Jahr.

Die Bremer Bürger zahlen vom 1. April dieses Jahres an deutlich weniger für die Entsorgung und Reinigung des Abwassers. Gleich um 28 Cent wird die Gebühr gesenkt, von bisher 2,82 Euro auf nun 2,54 Euro pro Kubikmeter. Bei einem durchschnittlichen Wasserverbrauch von 122 Litern pro Kopf bedeutet das für einen Vier-Personenhaushalt eine Einsparung in Höhe von rund 50 Euro pro Jahr (bisher rund 500 Euro auf jetzt 450 Euro). Für Industriebetriebe können die Kosten bis zu 150.000 Euro sinken.

Durch das niedrige Zinsniveau bekomme der Bremer Abwasserentsorger HanseWasser "weniger Geld von der Stadt bei gleichzeitig gestiegenen Anforderungen und höherer Qualität der Leistung. Das dürfte bundesweit einmalig sein“, so Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau. „Zudem freut mich die Senkung der Wohnnebenkosten, die insbesondere Familien mit niedrigen Einkommen prozentual entlasten wird.“

Faktoren für die Preisgestaltung

Haupteinflussfaktor für die Ermittlung der Gebührensätze ist das an HanseWasser Bremen gemäß der Leistungsverträge zu zahlende Entgelt, das sich über den Bezug an Frischwasser (2020 bis 2022: ca. 80 bis 82 Mio. Euro jährlich) definiert und für 2019 aufgrund des niedrigen Zinsniveaus zum 31.12.2018 deutlich reduziert werden konnte (16 Cent pro Kubikmeter entspricht etwa 5,9 Prozent des Kubikmeter-Preises). Damit liegen die Abwassergebühren sogar 12 Cent unter den Abwassergebühren von 1999 (2,66 Euro), dem Startschuss für das Bremer Kooperationsmodell zwischen HanseWasser und der Stadt Bremen.

„Bei allen Entscheidungen waren und sind wir immer vom Grundsatz der Nachhaltigkeit geleitet: sichere und wirtschaftliche Abwasserreinigung auf höchstem Umweltschutzniveau. Als kommunales Unternehmen der Daseinsvorsorge und verantwortungsvoller Partner der Freien Hansestadt Bremen, freuen wir uns, dass wir mit der Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter, ihrem Engagement und der Identifikation für die Bremer Stadtentwässerung unseren Teil zu einer 20-jährigen Gebührenstabilität, und damit auch der aktuellen hohen Senkung der Gebühren, beitragen konnten“, so Jörg Broll-Bickhardt, technischer Geschäftsführer der HanseWasser. (hp)