Abwasser

Stadtwerke Bielefeld sichern Klärschlammverbrennung für ganze Region

Ein Zusammenschluss von 80 Kommunen und kommunalen Betrieben aus OWL verwirklicht die erste derartige Anlage in Ostwestfalen-Lippe. Nun wurde der Grundstein gelegt.
31.10.2024

Legten den Grundstein für die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (v.li.n.re.): Thomas Grundmann (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender KSV OWL), Thomas Pörtner (Geschäftsführer MVA Bielefeld), Rainer Müller (Stadtwerke-Geschäftsführer), Sarah Greinert (Geschäftsführerin MVA Bielefeld), Lars Helmer (Geschäftsführer KSV OWL), Ute Röder (Aufsichtsratsvorsitzende KSV OWL), Martin Uekmann (Stadtwerke-Geschäftsführer) und Holm Sternbacher (Bezirksbürgermeister Heepen).

Für die seit Langem geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Bielefeld wurde nun der Grundstein gelegt. Das ist der offizielle Startschuss für die erste derartige Anlage in Ostwestfalen-Lippe (OWL), die ab 2027 Klärschlämme in Monoverbrennung thermisch verwertet.

Aus der daraus entstehenden Asche kann Phosphor zurückgewonnen werden. Die Anlage sieht pro Jahr eine Verbrennung von bis zu 35.000 Tonnen Klärschlamm (Trockensubstanz) vor.

 
Lange Vorarbeiten

Bereits 2020 hatten sich knapp 80 Kommunen bzw. kommunale Betriebe aus OWL und Umgebung zusammengeschlossen, um eine Lösung für die Entsorgung zu finden. „Wir freuen uns, dass in unserer Region eine Anlage entsteht, die die Entsorgungssicherheit gewährleistet und von Vorteil für Klimaschutz, Kosten und Gebühren ist, da unnötige Klärschlammtransporte vermieden werden“, sagt Ute Röder, Aufsichtsratsvorsitzende der Klärschlammverwertung der OWL GmbH (KSV).

Das Gebäude wird im Südosten des Betriebsgeländes der Müllverbrennungsanlage (MVA) Bielefeld errichtet. Für den Bau der Anlage konnten laut einer Mitteilung neben namhaften Anlagenherstellern auch regionale Firmen gewonnen werden.

Nutzung eines bestehenden Standorts

Damit keine Geruchsemissionen in die Umgebung gelangen, wird der Bereich der Klärschlammannahme in einem ständigen Unterdruck gehalten. Die aus dem Bunker abgesaugte Luft wird inklusive der enthaltenen Gerüche verbrannt.

Thomas Pörtner, Geschäftsführer der MVA Bielefeld, ist von dem Standort überzeugt: „Wir können die Rauchgasreinigungsanlage der MVA für die neue Anlage nutzen und müssen nicht neu bauen. Sie gehört mit ihrem achtstufigen Reinigungsverfahren zu den besten Deutschlands.“

Integration in Fernwärmenetz

Rainer Müller, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld, freut sich über die thermische Verwertung: „Durch die Verbrennung der Klärschlämme entsteht wertvolle Energie, die wir künftig für grüne Fernwärme nutzen werden.“

Mit der Wärme können bis zu 4400 Haushalte versorgt werden. Die Stadtwerke Bielefeld setzen auf eine Wärmewende mit massivem Ausbau von effizienten Nah- und Fernwärmenetzen und auf die Modernisierung des bestehenden Fernwärmenetzes. (hp)