Wasser

Bayern rechnet nicht mehr mit Übernahme von Uniper-Wasserkraftwerken

Nachdem das Unternehmen vor Jahren in finanzielle Schieflage geraten war, wurde in Bayern viel über den Rückkauf von 97 Wasserkraftwerken geredet. Die Forderungen scheinen nun verpufft.
06.03.2024

Das Walchenseekraftwerk ist eines von fast 100 Anlagen von Uniper in Bayern.

Der Freistaat Bayern rechnet nicht mehr mit der Übernahme der Uniper-Wasserkraftwerke. «Also da ist jetzt nicht geplant, zeitnah, dass Uniper sich aus diesem Geschäft verabschiedet, sondern sie stehen zur Wasserkraft, sehen das als eine ihrer wichtigsten Ertragsquellen, wo wir nachhaltige, ja grundlastfähige Energie erzeugen», sagte der bayerische Landeswirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. In seinen Augen stehe es daher nicht zur Debatte, dass der Freistaat Bayern dort einsteigen «wollte, müsste oder auch nur könnte».

Noch im vergangenen August hatte Bayern vom Bund Verhandlungen über die Übernahme der Uniper-Wasserkraftwerke gefordert. «Wir streben die Übernahme der gesamten bayerischen Uniper-Wasserkraftwerke in eine landeseigene Betreibergesellschaft an», hatte damals Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) erklärt.

Umdenken bei der Privatisierung

Entsprechende Forderungen hatte aber nicht nur er an Berlin adressiert. Oft wurde die Übernahme als «historische Chance» bezeichnet, um den Fehler, die bayerische Wasserkraft zu privatisieren, zu korrigieren.

Aufgrund des Einstiegs des deutschen Staates bei dem Gashändler Uniper im Herbst 2022 ist der Bund zu gut 99 Prozent Eigentümer des Unternehmens. Teil des Uniper-Vermögens sind Wasserkraftwerke an Isar, Lech, Donau und Main.

In Summe wäre es um die Übernahme von 97 Wasserkraftanlagen mit zusammen rund 970 Megawatt Leistung und rund 4800 Gigawattstunden Stromertrag pro Jahr gegangen. Die Wasserkraftanlagen erzeugen rund ein Drittel der bayerischen Stromproduktion aus Wasserkraft. (dpa/hp)