Wasser

Keine Probleme mit Legionellen wegen niedrigerer Wassertemperatur

Die gemeldeten Erkrankungszahlen liegen in drei Bundesländern laut einer dpa-Umfrage auf dem Niveau der Vorjahre.
29.11.2022

Ab einer Wassertemperatur von 60 Grad werden Legionellen abgetötet.

 

Die Gesundheitsämter in Thüringen, Sachsen und Brandenburg haben bislang keine Probleme mit Legionellen wegen einer möglichen Absenkung von Wassertemperaturen angesichts der Energiepreise festgestellt. Das geht aus einer stichprobenartigen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor. Demnach lässt sich keine Tendenz von erhöhten Legionellen im Zusammenhang mit möglichen Warmwasserabsenkungen erkennen.

Legionellen sind im Trinkwasser der großen sächsischen Städte trotz Energiesparens weiter selten. Es habe keine signifikante Erhöhung bei Legionellen-Infektionen gegeben, sagte eine Sprecherin der Stadt Dresden bei der dpa-Umfrage. In Dresden wurden laut der Sprecherin in diesem Jahr bisher sechs durch Legionellen verursachte Erkrankungen nachgewiesen. 2021 waren es fünf. In Leipzig sind in diesem Jahr 14 Fälle der von Legionellen verursachten Legionärskrankheit bekannt geworden.

Strenge Vorschriften

Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass in Deutschland jährlich pro 100.000 Einwohner zwischen 18 und 36 Infektionen auftreten. Dem Gesundheitsamt Chemnitz kommt es laut einer Stadtsprecherin immer wieder vor, dass nicht alle technischen Vorschriften zur Vermeidung von Legionellen eingehalten werden. In diesem Jahr sei das bisher 99 Mal der Fall gewesen. Die betroffenen Unternehmen oder sonstigen Eigentümer würden in solchen Fällen jedoch in der Regel rasch Abhilfe schaffen und die Mieter der betroffenen Häuser mit einem Aushang informieren.

Alle befragten Gesundheitsämter warnen davor, die Warmwassertemperatur unerlaubt auf unter 60 Grad zu senken. Bei einer Temperatur unter 60 Grad bestehe «das Risiko der Verkeimung», wie die Pressesprecherin der Stadtverwaltung Jena, Stefanie Braune, mitteilte. Ab einer Temperatur von 60 Grad werden Legionellen abgetötet, bestätigt ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes im Wartburgkreis. (dpa/hp)