Wasser

Rheinland-Pfalz stellt Zukunftsplan Wasser vor

Klimaministerin Eder hat einen 100 Seiten starken Entwurf vorgestellt, in den nun die Expertise unterschiedlichster Interessengruppen einfließen soll.
22.09.2023

Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder erläuterte den Zukunftsplan Wasser auf einer Auftaktveranstaltung für den Beteiligungsprozess.

 

Rheinland-Pfalz will sich mit einem umfangreichen Zukunftsplan gegen Wasserknappheit wappnen. «Die vielleicht wichtigste und schwierigste Aufgabe der nächsten Jahrzehnte wird der Umgang mit Wassermangel und Niedrigwasser sein», sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) am Freitag in Ingelheim.

Mit dem Zukunftsplan Wasser sollen Leitplanken für den Schutz des Grund- und Trinkwassers geschaffen werden. Das Vorhaben ist im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung verankert.

Breite Allianz statt kleinster Nenner

Dabei gehe es darum, eine Allianz für das Wasser zu schmieden und nicht nur den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden, betonte die Ministerin vor rund 180 Teilnehmern bei der Auftaktveranstaltung für den Beteiligungsprozess an dem Entwurf für den Zukunftsplan. Die Expertise verschiedenster Interessengruppen seien entscheidend für die Umsetzung der Vorhaben.

Der Klimawandel habe unter anderem zu einer Zunahme von Hitzetagen, Trockenheit und Starkregenereignissen geführt, berichtete Thomas Bettmann vom Landesamt für Umwelt. In der Folge sei eine verminderte Neubildung von Grundwasser in Rheinland-Pfalz zu beobachten. Das betreffe besonders die Regionen im nördlichen Oberrheingraben und im Pfälzerwald. Diese Entwicklung könne dazu führen, dass der Wasserbedarf künftig nicht immer ausreichend gedeckt werden kann.

124 Maßnahmen

Der bisherige Entwurf des Zukunftsplans vereint nach Angaben des Ministeriums auf 100 Seiten sechs Handlungsfelder. Dabei geht es um die Bereiche Grundwasserschutz und Wasserversorgung, Schutz und Bewirtschaftung oberirdischer Gewässer sowie die kommunale und industrielle Abwasserbehandlung und Siedlungsentwässerung. Dazu kommen die Felder Hochwasser- und Starkregenvorsorge und Niedrigwassermanagement sowie Querschnittsthemen wie die Sensibilisierung für die Ressource Wasser.

Insgesamt sind im vorläufigen Zukunftsplan 124 Maßnahmen aufgelistet, die bereits laufen oder in Planung sind. Dazu kommen weitere 41 Vorhaben, deren Umsetzung noch diskutiert werden müsse, berichtete Eder. Ziel sei, dass einige Vorhaben auch in Landesgesetze einfließen werden.

Finale Fassung nächstes Jahr

Der finale Plan soll voraussichtlich Mitte nächsten Jahres vorgestellt werden. Bis dahin besteht die Möglichkeit, dass die Verbände und Kommunen für eine breite Beteiligung schriftlich zu den Vorhaben Stellung nehmen.

An dem Treffen in Ingelheim nahmen allen maßgeblichen Verbände aus der Wasser-, Land- und Forstwirtschaft sowie dem Naturschutz, der Industrie und Vertreter aus den Kommunen teil. (dpa/hp)