Wasser

Sachsen erteilt Erlaubnis für Fernwasserverbund

Damit stellt der Freistaat die Weichen für eine sichere Trinkwasserversorgung im Lausitzer Revier.
08.05.2024

Übergabe der Zulassung der Fernwasserversorgung an die sächsischen Wasserversorger im Lausitzer Revier (v. l. n. r.): Thomas Haidan, Sächsische Agentur für Strukturentwicklung, Steffen Kluske, Geschäftsführer KVL, Petra Brünner, KVL, Regina Kraushaar, Präsidentin Landesdirektion Sachsen, Torsten Pfuhl, Geschäftsführer Ewag, Heiko Driesnack, Bürgermeister Königsbrück, Heinz Kolb, Leiter Projektgruppe Fernwasserverbund Lausitzer Revier Landesdirektion Sachsen, und Wolf-Thomas Hendrich, Geschäftsführer VBH Hoyerswerda

 

Drei sächsische und zwei brandenburgische Wasserversorger haben zusammen den »Trinkwasserverbund Lausitzer Revier« gebildet. Das vorhandene Verbundsystem könne "eine zukunftssichere, bergbauunabhängige Wasserversorgung nicht leisten“, betonte Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen. „Die Zukunft heißt Fernwasserverbundnetz mit Wasser aus der Region für die Region.“

Dafür war die Zustimmung des Landes Sachsen notwendig, die nun erteilt wurde. Hintergrund ist eine Besonderheit des Sächsischen Wassergesetzes. Das Wasserhaushaltsgesetz schreibt fest, dass der Bedarf vorrangig aus ortsnahen Wasservorkommen zu decken ist. Für die Nutzung von ortsfernen Wasservorkommen ist laut Gesetz eine umfassende Prüfung und Zustimmung vorgeschrieben, die durch die Landesdirektion Sachsen als obere Wasserbehörde erfolgte.

Grundlage für den Strukturwandel in der Lausitz

„Von einer sicheren Wasserversorgung hängt auch das Gelingen des Strukturwandels in der Lausitz ab“, sagte der sächsische Umweltminister Wolfram Günther. „All das stellt die Versorger in der Lausitz vor riesige Herausforderungen. Hier braucht es viele Ansätze. Einer davon ist, bei der Wasserversorgung nicht nur auf ortsnahe Wasserdargebote zurückzugreifen, sondern auch eine Fernwasserversorgung zu ermöglichen.“

Dafür haben sich die drei sächsischen Wasserversorger Ewag Kamenz Energie und Wasserversorgung (Ewag), die Kommunale Versorgungsgesellschaft Lausitz Weißwasser (KVL) und die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda (VBH) sowie die zwei brandenburgischen Wasserversorger Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband (SWAZ) und Wasserverband Lausitz (WAL) bereits im Dezember 2021 zur kommunalen Arbeitsgemeinschaft »Trinkwasserverbund Lausitzer Revier« zusammengeschlossen. Mitte 2022 stellten die sächsischen Mitglieder bei der Landesdirektion Sachsen den Antrag auf Zustimmung zur Deckung des Wasserbedarfs aus ortsfernen Wasservorkommen.

Basis für industrielle Neuansiedlungen

Im gemeinsamen Versorgungsgebiet des neuen Trinkwasserverbundes werden rund 250.000 Einwohner auf einer Fläche von 3200 Quadratkilometern versorgt. Mit der Realisierung aller geplanten Maßnahmen zum Ausbau des Fernwasserverbundnetzes wird neben deren Versorgung gewährleistet, dass auch für weitere industrielle und gewerbliche Neuansiedlungen mit hohem Wasserbedarf die Versorgung sichergestellt werden kann. (hp)