Wasser

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze versorgen Bibertal mit Wasser

Die Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg hat mit Verunreinigungen des Wassers zu kämpfen. Seit Dezember muss es abgekocht werden.
25.03.2022

Roman Gepperth (l.), Bürgermeister der Gemeinde Bibertal, und Wolfgang Rabe, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze

 

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze haben die Betriebsführung des Trinkwassernetzes und der dazugehörenden Anlagen der Gemeine Bibertal übernommen. Der Bürgermeister der Gemeinde, Roman Gepperth, und der Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze, Wolfgang Rabe, haben einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.

Als erste Maßnahme wurde bereits mit der Installation und dem Betrieb von Desinfektionsanlagen begonnen. Dies war notwendig geworden, da die Gemeinde Bibertal in den letzten Monaten mehrfach mit verunreinigtem Trinkwasser zu kämpfen hatte. „Nun gilt es zunächst, das Trinkwassernetz wieder in einen stabilen Betriebszustand zu überführen“, so Rabe.

Belastung mit Keimen

Gepperth begrüßte die Partnerschaft: „Wir freuen uns sehr, mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm Netze einen erfahrenen und zertifizierten Wasserversorger gewonnen zu haben, der unser Trinkwassernetz nicht nur wieder in einen sicheren Betriebszustand bringen wird, sondern das Netz auch nach den aktuellen Standards ausbauen und damit nachhaltig betreiben wird.“

Bereits im Mai 2021 gab es erste Anzeichen von verunreinigtem Trinkwasser in der Gemeinde Bibertal. Zahlreiche Wasseranalysen bestätigten schließlich, dass das Trinkwasser mit gesundheitsgefährdeten Keimen belastet war. Seit Dezember 2021 herrschte für die gesamte Gemeinde mit insgesamt elf Gemeindeteilen ein Abkochgebot.

Desinfektion mit Chlor

Im Dezember 2021 wurden die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze von der Gemeinde Bibertal hinzugezogen, die ein Konzept zur dezentralen, vorsorglichen Desinfektion des Trinkwassers vorlegten. Im Anschluss begannen die Planung und Beschaffung der notwendigen Infrastruktur.

Zur Vertragsunterzeichnung am 17. März 2022 gingen fünf Desinfektionsstationen in Betrieb. Zwei davon mischen dem Trinkwasser Chlordioxid in unbedenklicher Konzentration bei. Die drei restlichen Stationen desinfizieren das Trinkwasser durch die Zugabe von Chlorbleichlauge. Auch hier wird stets auf eine ungefährliche Konzentration geachtet.

Suche nach Gefahrenstellen

Sobald das gesamte Trinkwassernetz den notwendigen Chlorgehalt erreicht hat, kann in Abstimmung mit dem Landratsamt Günzburg das Abkochgebot aufgehoben werden. Aktuelle Trinkwasseranalysen machen zudem bereits Hoffnung: Seit Januar sind keine nennenswerten Verunreinigungen des Trinkwassers mehr gemessen worden.

Die Stadtwerke werden nun mit der Begutachtung des gesamten Trinkwassernetzes beginnen. Mögliche Gefahrenstellen oder Verkeimungsherde sollen dabei identifiziert und behoben werden. So können mittelfristig die Desinfektionsanlagen sukzessive wieder außer Betrieb gehen. (hp)