Wasser

Staudamm-Zerstörung: Ukraine braucht Hilfe

Der VKU wendet sich erneut an die kommunale Wasserwirtschaft: Benötigt werden vor allem leistungsstarke Tauchpumpen, Frequenzumrichter und Industrietrockner.
09.06.2023

Die Zerstörung des Kachowska-Staudamms führt zur Überschwemmung von Häusern und Infrastruktur.

Über ihr Netzwerk zu den ukrainischen Wasserversorgern und Abwasserent­sor­gern hat den Verband kommunaler Unternehmen (VKU) die Bitte um Unterstützung aus der Region Cherson erreicht. Die Zerstörung des Kachowska-Staudamms betrifft die Wasserversorger und Abwasserentsorger in der Region massiv.

Die Kollegen des kommunalen Wasserversorgers „ChersonVodokanal“ haben dem VKU folgenden Bericht zur aktuellen Lage und den dringend benötigten technischen Hilfsgütern übersandt.

Lagebericht aus dem betroffenen Gebiet

„Am Morgen des 6. Juni wurde die Zerstörung des Kachowska- Staudamms bekannt. Die Zerstörung dieses Wasserbauwerks gefährdet eine große Zahl von Zivilbevölkerung. Etwa 80 Siedlungen in der Region sind von Überschwemmungen bedroht und 16.000 Menschen am rechten Ufer der Region Cherson befinden sich in einer kritischen Zone.

Um 8 Uhr morgens am 7. Juni beträgt der Wasserstand 5,29 Meter, das heißt, in den letzten 29 Stunden ist der Wasserstand um fünf Meter gestiegen. In den nächsten 20 Stunden soll der Wasserstand um einen weiteren Meter ansteigen. Laut dem Direktor des kommunalen Wasserversorgers „ChersonVodokanal“ ist die Situation in Cherson so, dass der Stadtteil Korabel voll überflutet ist und das Wasser weiterhin ansteigt. Die Haupt­pumpstation und fünf Abwasserpumpstationen, zwei Wasserpumpstationen und 17 Brunnen sind überflutet und außer Betrieb.“

Die benötigten Hilfsgüter

Der größte Bedarf besteht an:

  •  leistungsstarken Tauch- oder Mobilpumpen ab 500 m3/h (h=25 m oder mehr),
  • zwei 250 KW Frequenzumrichtern und
  • leistungsstarken Industrietrocknern.

 Der Schaden an der Wasser- und Abwasserinfrastruktur steigt stundenweise. Die Herausforderungen für die Wasserversorgung dürfte also weiter zunehmen. Die in der Ukraine Verantwortlichen können den Bedarf diesbezüglich aktuell noch nicht einschätzen.

Informationen zum Spendenprozess

Der VKU bittet deshalb gemeinsam mit agw, AÖW, BDEW, DBVW, DWA und GWP zu prüfen, inwieweit die Versorger in der akuten Notsituation Unterstützung leisten können – wohlwissend, dass aus der kommunalen Wasserwirtschaft heraus bereits über das vergangene Jahr eine hohe Solidarität und Hilfsbereitschaft gelebt wurde und die Möglichkeiten, technische Ausrüstungsgüter aus dem Bestand zu spenden, begrenzt sind.

Den Spendenaufruf finden Sie hier. Alle Informationen zum konkreten Ablauf des Spendenprozesses und der logistischen Unterstützung durch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stehen hier zur Verfügung. Die VKU-Task Force „Ukraine-Hilfe“ erreichen Sie unter ukraine-hilfe(at)vku(dot)de. (hp)