Wasser

Ukraine: BMZ und VKU starten gemeinsame Hilfsaktion

Von ukrainischer Seite werden aktuell insbesondere Generatoren für Wasserpumpen nachgefragt. Die gesammelten Spenden deutscher Wasserunternehmen sollen schnell und unkompliziert zu ihren Partnern in die Ukraine gebracht werden.
14.12.2022

Die ukrainische NGO GoLocal holt Spenden bei Bedarf vor Ort ab, unterstützt bei Zoll- und Ausfuhrfragen und stellt die Lieferung an die Betriebe in die Ukraine sicher.

 

Wie vielfach berichtet, ist der ukrainische Wassersektor immer wieder Ziel von russischen Angriffen. Die Reparatur ist schwierig und gefährlich: Die Ressourcen sind begrenzt, Ersatzteile sind knapp, und das Risiko neuer Attacken besteht weiterhin, berichtet der VKU.

Um auch in den kalten Wintermonaten die Trinkwasserversorgung in ukrainischen Kommunen sicherzustellen, unterstützt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) über die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) den Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bei der Logistik für gespendete technische Hilfsgüter deutscher Unternehmen.

Erste Aktionen im Frühjahr 2020

„Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine haben wir aus der kommunalen Wasserwirtschaft eine beispiellose Welle der Solidarität erlebt“, sagt VKU-Vizepräsident Karsten Specht. „Und nicht nur das: Viele Unternehmen haben auch ganz pragmatisch mitangepackt und der ukrainische Wasserwirtschaft dringend benötigte technische Hilfsgüter zu Verfügung gestellt.“

Bereits im Frühjahr 2022 stieß ein erster Spendenaufruf des VKU auf große Resonanz, in dessen Rahmen Fahrzeuge, Transformatoren und andere Hilfsgüter in die Ukraine geliefert werden konnten. Der VKU hatte bereits 2020 erste Kontakte zu dem ukrainischen Verband der Wasserver- und entsorgungsunternehmen aufgebaut, um im Rahmen der BMZ-geförderten „Betreiberplattform zur Stärkung von Partnerschaften kommunaler Unternehmen weltweit“ die Zusammenarbeit kommunaler Wasserunternehmen aus Dresden, Berlin und Köln mit Lviv, Ternopil und Nadvirna zu unterstützen.
 
Logistische Abwicklung über ukrainische NGO

In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird der VKU dieses Engagement mit einem neuen Spendenaufruf nun weiter intensivieren. Die gesammelten Spenden deutscher Wasserunternehmen sollen schnell und unkompliziert zu ihren Partnern in die Ukraine gebracht werden können. Von ukrainischer Seite nachgefragt werden aktuell insbesondere Generatoren für Wasserpumpen.

Der ukrainische Partnerverband „Ukrvodokanalecologya“ sowie der VKU koordinieren hierzu in enger Abstimmung mit der GIZ und anderen wasserwirtschaftlichen Verbänden in Deutschland die aktuellen Bedarfe vor Ort mit den Spendenangeboten von deutscher Seite. Das BMZ fördert über die GIZ die logistische Abwicklung durch die ukrainische NGO GoLocal. Diese holt bei Bedarf die Spende nicht nur vom Hof des Spenders ab, sondern unterstützt auch direkt bei Zoll- und Ausfuhrfragen und stellt die Lieferung an die Betriebe in die Ukraine sicher.

Weitere Solidaritätspartnerschaften

Im Rahmen der Betreiberplattform wurden seit Beginn des Krieges mit Unterstützung der GIZ vier weitere Solidaritätspartnerschaften mit den Wasserversorgern in Sumy und Chernihiv (beide mit dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband), Kiyv (mit Hamburg Wasser) sowie Chernivtsi (mit MVV Netze Mannheim) initiiert. Der VKU unterstützt neben der Spendenaktion die Mobilisierung weiterer kommunaler Unternehmen für Partnerschaften mit der Ukraine. Weitere Informationen finden Sie hier. (hp)