Wasser

Auracher Gruppe digitalisiert Wassernetz selbst

Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Auracher Gruppe hat sein komplettes Wassernetz neu eingemessen – ein Erfahrungsbericht.
09.04.2021

Für die Arbeit im Außendienst kombinierte die Auracher Gruppe den Spezialsensor mit einem Messstab.

 

Modernes Netzmanagement in kommunalen Unternehmen erfordert exakte Daten zu Leitungen und Hausanschlüssen. Außerdem müssen alle Daten digital an einem zentralen Punkt verfügbar sein. Das ist die Vorstellung von Joachim Karl, Geschäftsleiter der Auracher Gruppe, die sich im fränkischen Landkreis Bamberg um die Wasserversorgung von acht angeschlossenen Gemeinden kümmert.

In der Vergangenheit wurden Armaturen und Leitungen mit einem Maßband per Bogenschnitt bestimmt und in eine Skizze eingefügt. Es war geplant, diese Einmesszettel zu digitalisieren. Die Erfassung der Daten aus den alten Messzetteln hätte allerdings sehr viel Aufwand für ein ungenaues Ergebnis bedeutet. Deshalb entschied sich die Auracher Gruppe für einen kompletten Neustart der Messungen.

Schnell und einfach

Eine schnelle, zuverlässige und einfach zu handhabende Lösung zum Einmessen von Leitungen und Armaturen fand die Auracher Gruppe bei der PPM GmbH – Precise Position Management. Ausgestattet mit einer Helix-Antenne unterstützt der 10xx-GNSS-Sensor von PPM, ein Mehrfrequenz RTK-Empfänger, alle GNSS-Systeme (GPS, GPS, GLONASS, GALILEIO, BEIDO) mit annähernd allen Frequenzen. Damit können Positionsdaten zentimetergenau erfasst werden.

Das kleine Gerät mit einem Gewicht von nur 130 Gramm und einem USB-Anschluss kann mit einem Tablet oder Smartphone verbunden werden, über das die Messungen vorgenommen werden. Für die Arbeit im Außendienst kombinierte die Auracher Gruppe den Sensor mit einer 38 RTK-Messstablösung.

Einsatz einer Karten-App

Für die Erfassung ihrer Messdaten nutzt die Auracher Gruppe die Karten-App der Riwa GmbH. Das besondere Plus dieser kombinierten Lösung ist die automatische Synchronisation der Messdaten vom mobilen Gerät auf das Web-GIS von Riwa. Im Anschluss an ihre Messungen im Feld konnten die Mitarbeiter sofort an ihren Rechnern im Büro mit den Daten weiterarbeiten. Dadurch gab es keinerlei Datenbruch, was die Arbeit erleichterte und damit zu einer hohen Akzeptanz der Vorgehensweise führte. „Wir konnten unser Leitungsnetz mit einer Genauigkeit von zwei bis maximal fünf Zentimetern vermessen“, sagt Karl.

Die Beauftragung eines Vermessungsbüros kam für die Auracher Gruppe wegen der hohen Kosten nicht in Frage. Mit der Lösung der PPM GmbH konnten die Mitarbeiter der Auracher Gruppe bei – nach eigenen Angaben – erschwinglichen Anschaffungskosten, alle Messungen selbst durchführen.

Individuelle Anpassung

Die Implementierung des neuen Systems übernahm der für die Auracher Gruppe zuständige Betreuer der Riwa GmbH. Die Erfassungssoftware für die Messdaten wurde dabei speziell auf die Anforderungen des Wasserversorgers reduziert. Durch diese Individualisierung ließ sich die Handhabung sehr einfach gestalten. Nach einer Einweisung von nur einer halben Stunde war das Team von Joachim Karl einsatzbereit. Auf diese Weise konnte das Ortsnetz einer ganzen Gemeinde innerhalb kürzester Zeit digitalisiert werdenso Auracher-Chef Karl. (hp)