Wasser

Extreme Sommer sind eine große Herausforderung

Die Stadtwerke Mainz haben gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen: mit wenig Niederschlag, dichter Besiedlung und Bevölkerungswachstum. In den nächsten fünf Jahren sollen 85 Mio. Euro investiert werden.
18.03.2021

An extrem heißen Tagen sollte auf das Bewässern des Rasens verzichtet werden, meint Daniel Gahr, Chef der Mainzer Stadtwerke.

Der steigende Trinkwasserverbrauch in den immer häufiger werdenden Hitzesommern stellt die Wasserversorger nach Angaben der Stadtwerke Mainz vor zunehmende Herausforderungen. Viele Menschen betrachteten es als selbstverständlich, dass «Wasser einfach rund um die Uhr da ist», sagte Mithun Basu, Kaufmännischer Geschäftsführer der Mainzer Netze, am Donnerstag.

Um die Trinkwasserversorgung in der Mainzer Region sicherzustellen, sollen in den nächsten fünf Jahren 85 Mio. Euro in die Wasserinfrastruktur investiert werden. Dabei geht es unter anderem um das Anlegen neuer Uferfiltratbrunnen, die Erneuerung von Transportleitungen und den Austausch von Pumpen.

Kein Ausgleich mehr im Winter

«Auch im Rhein-Main-Gebiet spüren wir den Klimawandel», sagte der Geschäftsführer des Netzbetreibers weiter. Die Region rund um die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt sei relativ niederschlagsarm, dicht besiedelt und verzeichne ein Bevölkerungswachstum. Die Durchschnittstemperaturen im Sommer stiegen in den vergangenen Jahren «stetig und schleichend» an, die typischen Sommerniederschläge verlagerten sich in andere Monate, erklärte er. Das Wasserangebot im Sommer verknappe sich daher immer mehr.

Das gelte insbesondere für die immer häufigeren, sehr heißen und trockenen Sommer. Darüber helfe auch ein regenreicher Winter strukturell nicht hinweg, sagte er. Im vergangenen Jahr beobachteten die Stadtwerke einen hohen Verbrauch, weil viele Menschen wegen der Corona-Pandemie nicht in den Urlaub fuhren, sondern zu Hause blieben.

Beiträge der Bürger

Die Bürger müssten mitwirken, damit die Versorgung mit Trinkwasser auch an heißen Sommertagen funktioniere, sagte Daniel Gahr, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Stadtwerke. «Müssen genau an solchen Extremtagen die Schwimm- und Planschbecken im eigenen Garten befüllt werden, der Garten bewässert und die Autos gewaschen werden?»

Anlässlich des Weltwassertags am kommenden Montag beginnen die Mainzer Netze, Tochtergesellschaft der Stadtwerke, mit einer Informationskampagne unter dem Namen «Natürlich: Meenzer Kranewasser». Dabei sollen Schüler und Erwachsene über das Thema informiert und zum Wassersparen motiviert werden. (dpa/hp)