Wasser

Komplexe Technik für einfache Rohrverlegung

Die Naturspeicher GmbH bringt gleich zwei Neuheiten auf den Markt: Der Piepcrawler und Thermo-Kunststoff machen Rohrverlegungen umweltfreundlicher, einfacher und schneller.
21.02.2019

Der Pipecrawler ist ein mobiles Schweißgerät mit integrierten Führungsportalen, die Rohre schrittweise in den Erdboden versenken.

Der Name Pipecrawler macht der Entwicklung der Naturspeicher GmbH alle Ehre: Die Plattform kraucht entlang von Rohrabschnitten und verschweißt die Einzelteile. Die neue Technologie senkt den Aufwand von Verlegungsarbeiten deutlich und schont dabei noch die Umwelt, betont das Unternehmen.

Von September bis Dezember hatte Naturspeicher als Beteiligungsgesellschaft des Bauunternehmens Max Bögl ihre Erfindung bereits im Einsatz. Zwischen September und Dezember 2018 hat der Pipecrawler dabei geholfen, eine Wasserbatterie mit einem Pumpspeicherkraftwerk zu verbinden. Dabei muss das Speicherbecken des Windpark im Wirtschaftswald bei Gaildorf mit dem Unterbecken des Pumpspeicherkraftwerks im Tal verbunden werden. Nach der Winterpause gehen die Arbeiten nun weiter.

Das Material machts

Der Pipecrawler übernimmt das Verschweißen der Rohrabschnitte. Insgesamt ein Kilometer Rohstrecke muss ins Erdreich verlegt werden. Bei 20 Stunden Einsatzzeit schafft die Montage-Plattform bis zu 48 Meter. Damit ist der Crawler dreimal so schnell unterwegs wie bisherige Verlegungsmethoden, erklärt das Unternehmen.

Da die Maschine sich überirdisch an den Rohrteilen zu schaffen macht, entfallen dadurch weitgehend die Arbeiten im Rohrgraben. Die Arbeitsbreite kann von 30 Metern, wie sie bei herkömmlichen Stahlrohren der Fall ist, auf sieben Meter eingedämmt werden. Der Erfolg geht allerdings nicht nur auf das Konto der neuen Verlegungstechnologie, sondern auch dem neuen Rohrmaterial gebührt Erwähnung.

Weniger Engriffe in die Natur nötig

In Gaildorf kommen Leitungen aus Polyehtylen (PE) zum Einsatz: Sie sind biegsam und machen den oberirdischen Einsatz des Crawlers erst möglich. Nachdem die selbstfahrende Plattform ihre Schweißarbeiten erledigt hat, senkt das Führungsgerüst die Pipeline schrittweise in den Verlegungsgraben ab.

Dank der Flexibilität des Thermoplasts lassen sich anders als bei Stahlrohren Kurven und Steigungen ohne Umwege nehmen. Große Eingriffe in die Natur links und rechts der Trasse gehören damit der Vergangenheit an. (ls)