OOWV baut neues Wasserwerk
Für den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) ist der Bau eines neuen Wasserwerks geradezu ein historisches Ereignis. Nicht nur, weil es viel kostet, sondern vor allem die aufwendigen Genehmigungsverfahren und Untersuchungen zu möglichen Folgen der Wasserentnahme und des Klimawandels machen derartige Investitionsentscheidungen nicht leicht. Das hoben Landrat Olaf Meinen und Axel Frerichs, stellvertretender OOWV-Geschäftsführer, in ihren Reden hervor.
Umso größter wog die Freude, dass es jetzt los geht: Mit dem ersten Spatenstich auf dem Werksgelände in Siegelsum begann am Dienstag offiziell die dreijährige Bauzeit. Mehr als 18 Mio. Euro investiert der OOWV in den bereits vorhandenen Standort. Dort wird das Wasserwerk aus dem Jahr 1958 nach der Fertigstellung des Neubaus stillgelegt und zurückgebaut. Der OOWV habe den Auftrag, die Versorgung der Menschen jederzeit sicherzustellen, sagte Frerichs, „mit dem Bau des Wasserwerks tragen wir unserer Aufgabe in der Daseinsvorsorge Rechnung“.
Großes Versorgungsgebiet
Von Siegelsum aus werden die Gemeinden Brookmerland, Großheide, Dornum, Krummhörn, Hinte, Südbrookmerland und Baltrum mit Trinkwasser versorgt. Auch Teile von Emden, Norden und Hage erhalten ihr Wasser von diesem Standort.
Das Wasserwerk gibt jährlich rund 3,7 Mio. Kubikmeter Trinkwasser ab. Das vorliegende Wasserrecht, das die Entnahme von Grundwasser regelt, beläuft sich auf 4,5 Mio. Kubikmeter pro Jahr. Die Aufbereitungsmenge bleibt auch durch den Neubau unverändert.
Neue Technik
Neu wird allerdings die Aufbereitungstechnik sein. Der OOWV installiert eine hochmoderne Membrantechnologie. Damit können unerwünschte Härtebildner wie Calcium und Magnesium aus dem Wasser entfernt werden. Zusätzlich wird Methan entfernt, das auf natürliche Weise im Grundwasser vorkommt, im Aufbereitungsprozess jedoch stören würde. (hp)