Wasser

Trinkbrunnen – auch für Bäume

Die Berliner Wasserbetriebe und das Bezirksamt Spandau starten ein Pilotprojekt. Bei positiven Ergebnissen soll das Modell auf die ganze Hauptstadt ausgerollt werden.
24.08.2021

Die Trinkwasserbrunnen fließen ständig, um eine hohe Wasserqualität zu gewährleisten. Das ungenutzte Wasser wird nun in Berlin zur Bewässerung von Grünflächen und Bäumen genutzt.

 

Am Spandauer Havelufer steht der erste Trinkbrunnen Berlins, der gleichzeitig auch Bäume bewässert. Mit diesem Pilotprojekt wollen die Berliner Wasserbetriebe und das Bezirksamt Spandau testen, ob das ungenutzte Wasser aus den Trinkbrunnen effizient für die Bewässerung von Grünflächen genutzt werden kann.

Auf den ersten Blick sieht man dem neuen Brunnen seinen geradezu revolutionären Charakter nicht an: Leuchtend blau steht er an der Berliner Hermann-Oxford-Promenade und sprudelt rund um die Uhr. Was ihn von allen anderen unterscheidet, ist die Rigole direkt daneben. Durch ein unterirdisches Rohr fließt das Wasser, das nicht zum Trinken genutzt wird, in die Bewässerungsmulde und kommt so den Bäumen der Grünanlage und den neu eingebrachten Pflanzen zugute.

Erfahrungen sammeln

"Natürlich sind Trinkbrunnen in erster Linie zum Durstlöschen da", sagt Projektleiterin Silke Block. "Aber es wäre doch toll, wenn wir das nicht getrunkene Wasser ebenfalls nutzen könnten." Deshalb wollen Wasserbetriebe und Bezirk hier Erfahrungen sammeln. "Und wenn das gut läuft, wollen wir das auch gemeinsam mit anderen Bezirken machen", so Block.

Etwa 1,2 Kubikmeter Trinkwasser fließen pro Tag durch einen Brunnen. Der ständige Durchfluss gewährleistet die Trinkwasserqualität. Der neue Brunnen ist der 188. in Berlin, zehn weitere befinden sich im Bau und werden in den nächsten Wochen in Betrieb gehen. (hp)