VKU-Vizepräsident: "Wir verlieren mit dem Düngegesetz wertvolle Jahre"
Die Stoffstrombilanzverordnung, der vorläufige Schlussstein der Düngegesetzgebung, schaffe über die Bewertung der Bilanzergebnisse eine Reihe neuer Schlupflöcher, kritisiert der neue VKU-Vizepräsident. Vor allem große Betriebe dürften letztlich mit der neuen gesetzlichen Regelung sogar mehr düngen als vorher. "Wir verlieren damit erneut wertvolle Jahre für den Gewässerschutz, dabei ist es längst fünf nach zwölf", sagt Karsten Specht im Interview mit der ZfK.
Vonnöten sei endlich ein echtes Steuerungsinstrument für den Schutz des Wassers und gegen steigende Nitratbelastungen. Specht der im Hauptberuf Sprecher der Geschäftsführung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV) ist, fordert die Bundesländer auf, ihre Pflichten aus der Düngeverordnung ernst zu nehmen und schnellstmöglich umzusetzen. Dazu zählt Specht, die Ausweisung von mit Nitrat belasteten Gebieten. Dort sollte durch Maßnahmen aus dem Katalog der Düngeverordnung gegensteuert werden, so Specht. Beispielsweise könnten die Sperrfristen für die Düngerausbringung verlängert werden.
Immense Nitratfrachten
Das Nitratproblem kommt einer tickenden Zeitbombe gleich. Laut Specht gibt es Hinweise darauf, dass das Abbauvermögen der Böden für Nitrat in einigen Regionen bereits deutlich nachlässt. "Somit droht, dass immense Nitratfrachten an den Trinkwasserbrunnen ankommen", unterstreicht Specht im Gespräch mit der ZfK. Das vor Ort vorhandene Abbauvermögen für Nitrat im Boden kaschiere insofern die Belastungssituation. (mn)
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Das ausführliche Interview finden Sie in der Februarausgabe der ZfK.
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