Wasser

Wasserwerk Gerauer Land optimiert Stromverbrauch

Durch eine große und mehrere kleine Maßnahmen konnte der Zweckverband seinen Energieverbrauch um ein Viertel senken. Weitere Schritte sind geplant.
23.02.2021

Über die eingesparten Stromkosten refinanziert sich ein wesentlicher Teil der Investitionskosten der Pumpenanlage (Symbolbild) im Wasserwerk Gerauer Land.

Der Zweckverband “Wasserwerk Gerauer Land“ hat in 2020 ein Energie-Folgeaudit für 2019 durchführen lassen. 2016 war bei dem Versorger erstmals eine solche Untersuchung für das Kalenderjahr 2014 erfolgt. Der Zweckverband wollte nun vor allem wissen, ob die damals prognostizierten Stromeinsparungen tatsächlich realisiert werden konnten.

In den Jahren 2018 und 2019 war nämlich die zentrale Druckerhöhungsanlage erneuert worden. Hauptstromverbraucher sind bei einem Wasserwerk die Brunnenpumpen und die zentrale Druckerhöhungsanlage, denen zusammen ca. 78 Prozent des Stromverbrauchs zuzurechnen sind.

Einsparung trotz Mehrverbrauch

Bei der Einschätzung zu den Fortschritten musste berücksichtigt werden, dass sich die Wasserförderung im Betrachtungszeitraum durch den Mehrverbrauch aufgrund von Trockenjahren sowie durch die Mitversorgung des Groß-Gerauer Stadtteils Dornheim deutlich erhöht hatte. Unterm Strich ergab sich aber immer noch eine Verringerung des spezifischen Stromverbrauchs um ca. 25 Prozent.

Den maßgeblichen Anteil mit ca. 60 Prozent daran hat die neue effiziente Druckerhöhungsanlage, die die Pumpen aus den 1960er-Jahren abgelöst hat. Weitere kleinere Maßnahmen haben zur Energieeinsparung beigetragen. Dazu zählen laut Zweckverband die sukzessive Umstellung der Beleuchtung auf LED sowie die Anschaffung neuer Klimageräte, Luftentfeuchter und Kompressoren.

Photovoltaik für den Eigenverbrauch

Den jährlichen Stromeinsparungen von ca. 440.000 Kilowattstunden stehen Investitionen für die neue Druckerhöhungsanlage von ca. 2 Mio. Euro gegenüber. Über die eingesparten Stromkosten refinanziert sich ein wesentlicher Teil dieser Investitionskosten, weitere Einsparungen ergeben sich durch geringere Instandhaltungs- und Wartungskosten.

Als weiteres Projekt zur Optimierung der Energieversorgung für den Eigenbedarf steht beim Wasserwerk Gerauer Land der Bau einer PV-Anlage auf dem Werksgelände mit einer Leistung von 200 kWp an. Hierbei sei mit einer Amortisationszeit von ca. sechs Jahren zu rechnen, da nahezu der komplette Strom selbst verbraucht werden kann. (hp)