Weltwassertag: "Ressourcen schützen"

Wasserrechte für das Fördern von Trinkwasser sind ein heikles Thema. Unter der Regie des VKU haben sich jetzt zehn Wasserversorger in NRW und Niedersachsen zu einem Netzwerk zusammengetan.
Am 22. März ist der Weltwassertag. Er ist ein Ergebnis der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung“ 1992 in Rio de Janeiro und wird seit 1993 aufgrund einer Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen jährlich am 22. März begangen. Der Weltwassertag 2018 steht unter dem Motto "Nature for water“.
In diesem Zusammenhang fordert die Kommunale Wasserwirtschaft mehr Engagement beim Gewässerschutz, berichtet der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in einer Pressemitteilung. Laut der Befragung des Instituts für empirische Sozial- und Kommunikationsforschung im Rahmen der Langzeitstudie „Qualität und Image von Trinkwasser in Deutschland” (TWIS 2017) befürchten rund 43 Prozent der Deutschen, dass sich die Qualität der Trinkwasserressourcen verschlechtern könnte. Als Ursachen hierfür nennen sie vor allem landwirtschaftliche Einträge, Arzneimittelrückstände und Einträge aus der Industrie. 86 Prozent der Verbraucher bewerten die Trinkwasserqualität als gut oder sehr gut. 93 Prozent trinken das Wasser aus dem Hahn.
"Lebensmittel Nummer eins"
„Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer eins“, betont der VKU. Damit das so bleibt, brauche man mehr Engagement aller Beteiligten beim Umgang mit den Trinkwasserressourcen: bei den Verantwortlichen im Gesundheitssystem, Behörden, Medien, Politik und auch bei den Verbrauchern. Dabei gelte: Vorsorge ist besser – und auch kostengünstiger – als Nachsorge.
Ins gleiche Horn stieß auch der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): „Das Trinkwasser in Deutschland kommt in ausgezeichneter Qualität aus dem Hahn. Damit das auch morgen und übermorgen noch zu bezahlbaren Preisen der Fall ist, müssen wir jetzt anfangen, mehr für den Ressourcenschutz zu tun", sagte Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/ Abwasser. Das gelte insbesondere für die Landwirtschaft und die ungelöste Gülleproblematik. Aber auch der zunehmende Arzneimittelkonsum erfordere ein Umdenken in der Gesellschaft: "Angesichts eines steigenden Medikamentenverbrauchs brauchen wir eine ganzheitliche Arzneimittelstrategie. Bei alledem muss klar sein: Jeder Ansatz, der nur auf Reparatur in Wasserwerk und Kläranlage setzt, wird scheitern", so Weyand. Auch eine vierte Reinigungsstufe in Abwasseranlagen kann weder alle Stoffe hundertprozentig entfernen noch ist sie geeignet, multiresistente Keime zu entfernen. "Wir müssen an der Quelle der Verschmutzung ansetzen und das Verursacher- und Vorsorgeprinzip stärken.“
Bürgerinitiative in Altötting
Auch in der Bevölkerung macht sich immer mehr Sorge um das Trinkwasser breit. Deshalb kommt es am Donnerstag zur Gründung der „Bürgerinitiative Netzwerk Trinkwasser“ im Landkreis Altötting. In Altötting gibt es eine spezifische Belastung der Wasservorräte durch Perfluoroctansäure (PFOA) und neuerdings auch durch den Ersatzstoff Adona aus der örtlichen Chemieproduktion. (al)