Wasser

Zu wenig Regen: Erste Maßnahmen zum Halten des Spree-Pegels

Das Landesumweltamt Brandenburg hat angeordnet, die Abgabemengen aus der Spree in mehrere andere Gewässer zu reduzieren.
15.06.2021

Der Pegel der Spree bei Leibsch im Unterspreewald liegt weit unter dem längjährigen Mittel.

 

Ausbleibende Niederschläge und die ersten sommerlichen Temperaturen in diesem Jahr führen zum Rückgang der Abflüsse in der Spree. Eine schnelle Entspannung der meteorologisch-hydrologischen Verhältnisse sei derzeit nicht in Sicht. Deshalb hat das brandenburgische Landesamt für Umwelt (LfU) im Vorgriff auf das Niedrigwasserkonzept für die mittlerer Spree in Absprache mit den Landkreisen Maßnahmen eingeleitet, um die Abflüsse der Spree zu stützen.

Als Hauptmaßnahme wurde die Reduzierung der Abgabemengen aus der Spree für mehrere Gewässer angeordnet. Das hydrologische Messprogramm, also Abflussmessungen an ausgewählten Profilen und Ausleitungen, wurde außerdem bereits verdichtet.

Kaum Niederschläge

Grund für die Probleme sind die gestiegenen Temperaturen und fehlende Niederschläge. Seit Junibeginn sind lediglich 0,2 Liter pro Quadratmeter in Cottbus an Regen gefallen. Durchschnittlich fallen dort im Juni 50 Liter pro Quadratmeter Regen (langjährige Reihe 1981 bis 2010). Auch im Oberlauf der Spree fiel in dieser Zeit kaum Regen. Für die kommenden 14 Tage sind zudem keine Niederschläge in der gesamten Lausitz vorhergesagt.

Die Speicher in Sachsen sind zwar noch gut gefüllt, aber an der Talsperre Spremberg wurde die Abgabe zur Stützung des Spreegebietes auf 9,9 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Aktuell sinkt der Beckenwasserstand um drei Zentimeter pro Tag. Die sächsischen Speicher haben mit der Niedrigwasseraufhöhung begonnen. Unter diesen Bedingungen verringern sich die Reserven zügig.

Fließgeschwindigkeit verlangsamt sich

Trotz der Abgabenerhöhung der Talsperre Spremberg konnte der Abfluss am Pegel Leibsch (Unterspreewald) nicht mehr gehalten werden. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen und der aufblühenden Vegetation, vor allem im Spreewald, stieg die Verdunstung deutlich an.
Am 9. Juni wurde am Pegel Leibsch ein Abfluss von lediglich 3,46 Kubikmeter pro Sekunde gemessen. Der mittlere Abfluss an diesem Messpunkt liegt im Juni basierend auf der langjährigen Reihe 1991 bis 2019 bei 7,76 Kubikmeter pro Sekunde.

Aufgrund der Vorhersagen sei mit einem weiteren Rückgang der Abflüsse in der Spree sowie dem Erfordernis weiterer Maßnahmen zur Abflussstützung zu rechnen. „Aus diesem Grund bitten wir schon jetzt um einen sensiblen und sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser“, so das Umweltministerium. (hp)