Wasser

Wetterdienst zieht Konsequenzen aus Flutkatastrophe

Kurz vor dem Jahrestag des Unglücks hat Renate Hagedorn, Mitglied des Vorstands des DWD, die neuen Erkenntnisse vorgestellt. Damit erweitert der Dienst sein Warnsystem.
13.07.2022

Renate Hagedorn ist Leiterin des Geschäftsbereichs Wettervorhersage beim DWD.

Am Donnerstag jährt sich die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. „Die frühzeitigen und zutreffenden Warnungen des DWD wurden damals noch nicht optimal genutzt“, sagte Renate Hagedorn, Mitglied des Vorstands des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

„Deshalb passen wir unser Warnsystem an“, sagte die für die Wettervorhersage zuständige Vorständin. „Unser Ziel ist, dass sich Einsatzkräfte und Bevölkerung noch besser auf Wettergefahren vorbereiten können. Die Warnungen sollen künftig verständlicher und maßgeschneidert für die Nutzer:innen angeboten werden.“

Drei Bereiche

In drei großen Bereichen sieht der DWD Verbesserungspotenzial. Erstens will die Bundesoberbehörde, die dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr untersteht, in Zukunft noch früher Warnungen veröffentlichen. Dabei werden die Meldungen fortlaufend konkretisiert und präzisiert. Zunächst gibt es einen Warntrend (zehn bis sechs Tage im Voraus), gefolgt von einer Vorwarnung (drei bis zwei Tage vorab) und dann einer Akutwarnung (wenige Stunden vorab). Dabei will der Wetterdienst auch die Eintrittswahrscheinlichkeit kommunizieren.

Zweitens sollen die Warnungen besser verständlich formuliert werden. Dazu gehören auch für Nutzer:innen maßgeschneiderte Beschreibungen möglicher Unwetterfolgen, sagte Hagedorn. Drittens sollen die Warnungen „indiviualisiert“ werden. Dafür soll es Möglichkeit geben, auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene Warnprofile zu erstellen. (hp)