BREKO will Infrastrukturatlas der BNetzA dezentralisieren
Die Bundesnetzagentur betreibt einen zentralen Infrastrukturatlas (ISA), um Kommunen und Netzbetreibern einen Überblick über den aktuellen Glasfaser- bzw. Mobilfunkausbau in Deutschland zu geben. So sollen Synergien geschaffen, der Infrastrukturausbau besser geplant und letztlich beschleunigt werden. Der BREKO sieht in dem Online-Tool jedoch eine erhebliche Sicherheitsgefahr für die sensiblen Daten über kritische Infrastrukturen.
Grund hierfür ist die zentrale Speicherung, aber wohl auch eine unzureichende Sicherung gegen Missbrauch insgesamt. Daher schlägt der Bundesverband eine Dezentralisierung des Atlasses vor, wie BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers erklärt: „Der dezentrale Infrastrukturatlas ist unser konkreter Vorschlag, um einerseits die Datensicherheit zu optimieren und gleichzeitig die Effizienz des Systems durch Automatisierung und vollständige Digitalisierung zu steigern.“
Transparenz über Datenzugriffe erhöhen
Bei der vorgeschlagenen dezentralen statt zentralen Datenhaltung soll die Hoheit über konkrete Infrastrukturdaten bei den Infrastrukturinhabern verbleiben. So könnten laut BREKO die Risiken für die Sicherheit der Kritischen Infrastruktur minimiert werden. Ein Angriff auf das zentrale ISA-Portal würde nur marginalen Schaden anrichten, da dort keine relevanten Infrastrukturdaten gespeichert würden. Zudem sehe das Konzept eine durchgängige Nutzung moderner Verschlüsselungstechnologien und Authentifizierungsmechanismen vor, so der Bundesverband weiter.
Das Konzept soll auch die Transparenz über den Datenzugriff und die Datennutzung steigern. Da Unternehmen, die ihre Daten dem Infrastrukturatlas der Bundesnetzagentur melden, bisher nicht erfahren, wer wann und wie oft die Einsichtnahme ihrer Daten beantragt, wäre dies ein großer Schritt hin zu mehr Transparenz, die wiederum das Vertrauen aller Beteiligten in den Infrastrukturatlas insgesamt stärken würde.
Nur so viel Information wie nötig
Nicht zuletzt würde eine dezentrale Datenhaltung die Aktualität der Daten und die Effizienz des Datenaustauschs für den Glasfaser- und Mobilfunkausbau erhöhen. Denn durch die direkte, automatisierte Abfrage der Informationen bei den Infrastrukturinhabern könne im Vergleich zur bisherigen zentralen Datenhaltung eine weitaus höhere Aktualität gewährleistet werden.
Der dezentrale Infrastrukturatlas soll nach dem Need-to-Know-Prinzip funktionieren: Informationen sollen also auf das Notwendigste minimiert werden, die Effizienz soll durch die Digitalisierung gleichzeitig maximiert werden. (lm)