Breitband

Fernwärme und Glasfaser im Doppelpack

Die Gemeinde Oberhaching, bei München, hat ein fast lückenloses Glasfasernetz. Das hängt mit dem Fernwärmeausbau zusammen. Im Herbst wird Inexio dort Leistungspakete mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde anbieten.
16.07.2018

Fast lückenlos: ist die schnelle Glasfaser-Autobahn in Oberhaching.

Die Gemeinde Oberhaching, die gleich an München grenzt, hat den Ausbau ihres Fernwärmenetzes 2007 dazu genutzt, dort auch gleich noch die technischen Voraussetzungen für schnelles Glasfasernetz zu schaffen. Für die ohnehin durchzuführenden Tiefbaumaßnahmen war diese Entscheidung technisch und wirtschaftlich optimal. Mittlerweile hat die Tochtergesellschaft Gemeindewerke Oberhaching (GWO) die Ortsteile Oberhaching, Furth und Deisenhofen nahezu flächendeckend mit dem Glasfasernetz erschlossen.

Alle Häuser, die an die Fernwärme angebunden sind haben auch Zugang zum Glasfasernetz. Privatimmobilien können dabei auf sechs Fasern und Gewerbegebäude auf zwölf Fasern pro Gebäude zurückgreifen. Die wenigen noch bestehenden Lücken im Glasfasernetz sollen sukzessive geschlossen werden. Bis Spätherbst liegen dazu erste Planungen und Kostenschätzungen vor.

Ausbau geht weiter

Dann soll auch die vom Bund geförderte "Gigabitstudie" vorgestellt werden, die vor allem die Anbindung und Erschließung der "Altgemeinde Oberbiberg" zum Gegenstand hat. Auch dort soll die jetzige FTTC-Verbindung, also Glasfaser bis zum Kabelverzweiger der Telekom, in Richtung FTTB oder FTTH, also der Anschluss bis ins Haus oder die Wohnung, weiterentwickelt werden.

Hierzu werden wahrscheinlich auch Fördermittel in Anspruch genommen, was vorher nicht der Fall war. Hinzu kommt das öffentliche Wlan, das weiter verbessert werden soll. Hier werden bis Spätherbst entsprechende Vorschläge erarbeitet. Gleiches gelte für die Versorgung der Wohnungen in den gemeindlichen Wohnanlagen sowie die Anbindung des Bürgersaals, der Schulen und weiteren gemeindlichen Gebäuden.

Open Access im Angebot

Der Betrieb des Netzes wurde an das Telekommunikationsunternehmen Inexio verpachtet. Unternehmen erhalten so symmetrische Bandbreiten, die es auch ermöglichen, Daten schnell zu versenden. Auch lassen sich Daten in ein Rechenzentrum auslagern. Das aktuelle Leistungspaket umfasst Geschwindigkeiten von ein Gigabit pro Sekunde im Download und 500 Megabit im Upload.

Ab Mitte September werden die Privatkunden vom Inexio-Tochterunternehmen Quix informiert und angesprochen. Grundsätzlich ist das Glasfasernetz auch für andere Anbieter offen ("open access"). Allerdings sind solche Mitnutzungen fremder Glasfasernetze noch kaum etabliert. Bislang hätten die großen Anbieter ihre eigene Infrastruktur genutzt. Aber auch hier deute sich allmählich ein Umdenken an. Denn ein Parallelausbau sei nicht nur sehr kostenintensiv, die nahezu unbegrenzte Leistungsfähigkeit mache einen solchen auch nicht erforderlich, unterstreichen die Gemeindewerke. (sg)