Breitband

Hochgeschwindigkeits-Leitung zwischen Detmold und Lemgo

Die Stadtwerke beider Städte realisieren zunächst eine Verbindung mit zehn Gigabit pro Sekunde. Möglich sei ein Upgrade im Terrabytebereich. Mit der Datenautobahn könnten sich bald auch Staus zwischen den zwei Städten reudzieren.
13.06.2019

Jörg Karlikowski (links) und Arnd Oberscheven, die Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold und Lemgo, freuen sich mit (von links) Hochschulpräsident Jürgen Krahl, Landrat Axel Lehmann, Ralf Settertobulte (Stadtwerke Lemgo), Reiner Austermann (Bürgermeister Lemgo), Andreas Schlichting (Stadtwerke Detmold), Rainer Heller (Bürgermeister Detmold) und Volker Mengedoth (Kommunales Rechenzentrum) über den guten Fortschritt der Baustelle für das neue High-Speed-Datenkabel.

Die Stadtwerke Detmold und Lemgo realisieren im Rahmen eines gemeinsamen Infrastrukturprojektes ein Gigabit-Verbindung: Bis Oktober 2019 verlegen sie ein zehn Kilometer langes Glasfaserkabel zwischen ihren Städten.

Der Bedarf ist da: Auf ihrem Weg zur Technischen Hochschule würde sich die Hochschule OWL mit ihren verschiedenen Standorten gerne über eine leistungsstarke Lichtwellenleiterverbindung auch mit der Hochschule für Musik in Detmold vernetzen.

Forschung freut sich über schnelles Internet

„Durch die moderne Datenkommunikation in Hochgeschwindigkeit würden sich für die interdisziplinäre Forschung und Lehre immense Standortvorteile hier bei uns im ländlich geprägten Lippe ergeben“, sagt Rainer Heller, Bürgermeister der Stadt Detmold.

„Es könnten sich ganz neue Möglichkeiten wie die rechnergestützte Liveschaltung zu Vorlesungen und Laborversuchen, den schnellen Zugriff auf digitale Bibliotheken oder die Einrichtung einer Campus-Cloud eröffnen“, ergänzt Dr. Reiner Austermann, Bürgermeister der Alten Hansestadt Lemgo.

Datenaustausch in Echtzeit

Auch der Eigenbetrieb Schulen des Kreises Lippe möchte seine Standorte über die neue Hochgeschwindigkeitsleitung verbinden. Außerdem wickeln der Kreis Lippe und die Stadt Detmold ihre gesamte IT-Administration über das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe in Lemgo ab.

Eine leistungsstarke Lichtwellenleiter-Verbindung zwischen dem Kreishaus in Detmold und dem Kommunalen Rechenzentrum in Lemgo würde also auch dort erhebliche Vorteile für die vernetzten Fachbereiche mit sich bringen: Ob es um Online-Planauskünfte, den Austausch von digitalen Bauakten oder um die Vernetzung von Rettungsleitstellen und Schulen geht – immer wäre ein Datenaustausch in Echtzeit möglich.

Gemeinsames Projekt der Stadtwerke

Daher gehen die Stadtwerke Detmold gemeinsam mit den Stadtwerken Lemgo nun dieses Gemeinschaftsprojekt an: Als Infrastruktur-Dienstleister installieren sie eine  zehn Kilometer lange Leerrohrverbindung zwischen ihren Städten, die anschließend mit einer Lichtwellenleiter-Verkabelung versehen wird.

„Wir bauen zunächst eine Highspeed-Verbindung mit 10 GB/s auf, die sich künftig auf Übertragungsraten im Terrabytebereich aufstocken lässt“, erklärt Arnd Oberscheven, Geschäftsführer der Stadtwerke Lemgo. „Die Kosten für diese skalierbare Hochgeschwindigkeitsleitung tragen wir Stadtwerke gemeinschaftlich“, so Jörg Karlikowski, Geschäftsführer der Detmolder Stadtwerke. „Denn der sichere Kommunikationsweg kommt uns bei unserer Zusammenarbeit ebenfalls sehr entgegen.“

Weitere 60 Projektpartner möglich

Noch weitere Unternehmen und Institutionen in Detmold und Lemgo können sich dem Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke anschließen und eigene Glasfaserleitungen von den Stadtwerken mieten: Die Highspeed-Verbindung bietet Kapazitäten für bis zu 60 zusätzliche Projektpartner.

„Durch das Bereitstellen der Leitung für kommunale Einrichtungen sowie für Industrie- und Gewerbebetriebe wird sich die Infrastruktur in beiden Städten erheblich verbessern“, meint Landrat Axel Lehmann. „Das Gemeinschaftsprojekt wird zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes führen, denn damit wird eine virtuelle Schnellstraße zwischen Lemgo und Detmold möglich gemacht.“

Mehr Homeoffice angestrebt

Sogar die Umwelt kann von der neuen Datenautobahn profitieren – zum Beispiel, wenn die beschleunigten Datenströme dazu führen, dass sich der Autoverkehr zwischen den Städten real reduziert. Denn mit der 10 GB/s-Leitung wären auch hochverfügbare sichere Homeoffice-Anwendungen möglich.