Breitband

Wemacom: 6000-Kilometer-Glasfaserprojekt auf der Zielgerade

Zwei Jahre nach dem Zuschlag für 14 Gebiete im Landkreis Nordwestmecklenburg nährt sich das 6000-Kilometer-Glasfaserprojekt der Wemacom dem Ende: Es kam u.a. wegen Corona zu Verzögerungen.
08.02.2021

Volker Buck (l.), Geschäftsführer der Wemacom, besuchte gemeinsam mit Roland Finke, Leiter der Stabstelle Wirtschaftsförderung, Regionalentwicklung und Planen des Landkreises Nordwestmecklenburg, in Klütz einen wichtigen PoP, der in den Testbetrieb gegangen ist.

Zielgerade für den Glasfaserausbau: Zwei Jahre nach dem Zuschlag für 14 Gebiete im Landkreis Nordwestmecklenburg nährt sich das große Projekt der Wemacom dem Ende. 95 Prozent des geförderten Glasfasernetzes sind gebaut und sukzessive gehen die Netzknotenpunkte (Points of Presence, PoP) in den Testbetrieb. Das Tochterunternehmen der Wemag hat einen wichtigen Netzknoten in Klütz eingeweiht, wie das Tochterunternehmen der Wemag mitteilt. An diesen sind sieben weitere PoP angebunden.

Der Testbetrieb dieser Netzkomponenten ist ein Standardprozess, um Anschaltungs-, Belastungs-, Störungs- und Havarieszenarien zu simulieren. "Diese Testphase dauert einige Wochen und ist ein letzter und wichtiger Schritt vor der eigentlichen Inbetriebnahme", erklärt der Wemacom-Geschäftsführer, Volker Buck.

Seit dem Baustart im April 2019 hat das Unternehmen mehr als 1700 Kilometer Trasse im Landkreis Nordwestmecklenburg gebaut und mit fast 4000 Kilometer Leerrohr ausgestattet. In diese werden mehr als 6000 Kilometer Glasfaserkabel eingebracht. Buck fährt fort, dass der Breitbandausbau "ähnlich komplex wie die Organisation eines modernen Straßennetzes" sei. "Solange nicht alle Autobahnen und auch Umgehungsstraßen frei und fertig gebaut sind, kann der Verkehr nicht reibungslos fließen", betont der Geschäftsführer.

Leichter Verzug im Zeitplan

Ursprünglich wollte die Wemacom bereits bei 100 Prozent sein. "Unsere Kunden sollten längst surfen. Leider haben die Corona-Pandemie und die Folgen des ersten Lockdowns jedoch zu Verzögerungen dieses hochkomplexen Vorhabens geführt", erläutert Buck. Das lag vor allem an sehr eingeschränkten Kapazitäten in den Bereichen Steuerung, Planung, Tiefbau und Montage der Hausanschlüsse. "Aber auch andere externe Faktoren, auf die wir nur bedingt Einfluss haben, spielen immer wieder eine Rolle“, erläutert der Geschäftsführer weiter.

Vor allem die zahlreichen und umfangreichen Genehmigungsverfahren würden viel Zeit in Anspruch nehmen – manchmal auch mehr, als geplant. Alleine knapp 2000 Standortgenehmigungen waren im Landkreis Nordwestmecklenburg notwendig für die Kabelverzweiger (KvZ), Multifunktionsgehäuse (MFG) und PoP. Außerdem mussten Genehmigungen für rund 40 Bahnquerungen und etwa 20 Autobahnquerungen eingeholt werden. Aber dennoch: "Der Breitbandausbau ist nicht nur auf dem Weg, er ist auf der Zielgraden", so der Geschäftsführer. (gun)