Smart City / Energy

Smart-Home: IT-Sicherheit ist wichtig – aber nicht unbedingt kaufentscheidend

Ein Viertel von 507 Befragten einer Dena-Umfrage nutzen bereits Smart-Home-Anwendungen. Dabei fürchten sich die meisten vor Datendiebstahl, dicht gefolgt davon, dass ihre Geräte ferngesteuert werden könnten.
07.05.2018

Verbraucher sehen in Smart-Home-Konzepten durchaus Potenzial, ihre Energiekosten im Haushalt zu senken. Sie fühlen sich aber andererseits nur unzureichend informiert über die Risiken digitaler Technologien, etwa durch Cyber-Attacken oder Eingriffen in die Privatsphäre. Das ergibt eine nicht repräsentative, onlinegestütze Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (Dena) an der 507 Verbraucher teilnahmen. Dazu zählte schwerpunktmäßig die Altersgruppe zwischen 25 bis 40 Jahren im urbanen Raum.

Demnach nutzen rund ein Viertel Smart-Home-Anwendungen. Konkret bemängeln mehr als 60 Prozent der Befragten unzureichende Informationen über Datenschutz und IT-Sicherheit, Anwendungsfelder, Produktangebote und Kosten beim Thema Smart-Home und vernetzte Haushaltsgeräte.

Konkrete Bedrohungszenarien:

Vor allem Datendiebstahl mit 64 Prozent wurde als realistisches Bedrohungszenario genannt. Danach kommt die Fernsteuerung von Geräten mit 60 Prozent und 59 Prozent befürchten den unerlaubten Türzugang durch Hacker. Als geeignete Maßnahmen, um Datenschutz und IT-Sicherheit von Smart-Home-Produkten besser bewerten zu können, schlugen 57 Prozent höhere gesetzliche Vorgaben vor. Fast genauso viele hätten gerne eine stärkere Kontrolle und mehr Transparenz der Datenschutzrichtlinien. 31 Prozent sprachen sich für Gütesiegel und Zertifikate aus.

Bei der Frage nach den Faktoren, die die Entscheidung beim Kauf solcher Produkte wesentlich mitbestimmen, stand allerdings mit 71 Prozent die Kompatibilität an vorderster Stelle. Auf den zweiten Platz schaffte es mit 61 Prozent die Energieeinsparung. IT-Sicherheit und Datenschutz rangierten mit 46 Prozent und 43 Prozent nur im Mittelfeld zusammen mit der Gewährleistung von Service (45 Prozent).

Fazit der Dena

"Unsere Ergebnisse zeigen zum einen ein grundsätzliches Interesse an energieefizienter Heimautomation, belegen aber zugleich ein breites Informationsdefizit und ein Misstrauen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit der Anwendungen", kommentierte Philipp Richard von der Dena die Ergebnisse. Er sieht vor allem die Anbieter von Smart-Home-Lösungen in der Pflicht, die Informationsbedürfnisse ihrer potenziellen Kunden stärker gerecht zu werden. Ihm zufolge könnte das bisherige Informationsdefizit zur Achillesferse für die Akzeptanz solcher Lösungen werden. Er rät den Anbietern Informationskampagnen zu starten, um hier mehr Transparenz zu schaffen. (sg)