Smart City / Energy

Smarte Verbrauchsablesung per App

Für das Ablesen moderner Messeinrichtungen hat esc – energy smart control eine Lösung entwickelt. IOmeter verhelfe nicht nur Stromkunden zu mehr Durchblick, auch Versorger profitieren demnach.
21.01.2023

Der IOmeter kann sich laut esc in wenigen Minuten vom Anschlussnutzer selbst installiert werden.

Bei der Digitalisierung der Energieverbrauchsmessung sieht der Gesetzgeber für die meisten Stromkunden eine eher halbherzige Lösung vor. Wer jährlich weniger als 6.000 kWh elektrische Energie verbraucht, bekommt eine „moderne Messeinrichtung“ (mME) installiert. Laut Einschätzung der Bundesnetzagentur werden die Versorger bis 2032 in Deutschland rund 45 Mio. moderne Messeinrichtungen ausrollen.

 „Dieser digitale Stromzähler bietet nicht wesentlich mehr als der alte analoge Zähler“, bemängelt etwa die Stiftung Warentest. „Der Zählerstand muss nach wie vor manuell abgelesen werden, ein bequemer Überblick über den eigenen Stromverbrauch ist nur begrenzt möglich.“
 
 

„Bedarf an Transparenz bei Verbrauch und Kosten war nie größer“

Philipp Krebs, Gründer und Geschäftsführer der esc – energy smart control GmbH, sieht das ganz ähnlich: „Der gesetzlich vorgeschriebene Einbau moderner Messeinrichtungen liefert in seiner jetzigen Form sowohl dem Kunden als auch dem Energieversorger bzw. Messstellenbetreiber nahezu keinen Mehrwert.“

Dieser Nachteil schlage aktuell besonders schwer zu Buche, weiß Thomas Notemann, wie Krebs esc-Gründer und -Geschäftsführer: „In Zeiten rasant steigender Preise ist der Bedarf an Transparenz bei Verbrauch und Kosten nie größer gewesen. Nutzer wollen ihren Stromverbrauch und damit ihren CO2-Fußabdruck reduzieren und die Kosten leicht verständlich im Blickfeld behalten.“

Auf einfache Art und Weise Verbrauchsdaten sichtbar machen

Mit der esc-Lösung IOmeter soll es möglich sein, die Verbrauchsdaten einer modernen Messeinrichtung in Echtzeit auf Smartphones zu übermitteln und sichtbar zu machen. Dazu bedarf es nur zweier kleiner Hardware-Module, einer App und eines Smartphones mit iOS 13 oder höher bzw. Android 10.

Der Weg der Daten von der modernen Messeinrichtung ins Smartphone

Und so funktioniert das patentierte System: Die eine Hardware-Komponente, der IOmeter Core, wird mittels Magnetring an der Infodatenschnittstelle des elektronischen Zählers befestigt. Das Dock des IOmeter Cores ist mit einer optischen Read-Write-Schnittstelle ausgestattet. Darüber werden PIN-Eingabe und Datenübertragung realisiert. Der batteriebetriebene IOmeter Core enthält außerdem eine Antenne, über welche die Daten an das andere Hardware-Element übertragen werden, die IOmeter Bridge.

Diese ist mit dem häuslichen WLAN verbunden, empfängt die Daten und stellt sie der IOmeter App zur Verfügung. Auf dem Smartphone erhalten Letztverbraucher so eine transparente Darstellung und Auswertung von Verbrauchsdaten in Form von Konsum- und Kostenkurven. Zusätzlich schlüsselt IOmeter den Stromverbrauch in unterschiedliche Verbrauchskategorien auf (wie Spülen / Kochen / Warmwasser / TV + Entertainment usw.). Die Verbrauchsdaten werden sicher innerhalb des IOmeter Systems gespeichert. Der Endkunde überträgt dem Messstellenbetreiber freiwillig Daten nur dann, wenn er dazu aktiv und explizit seine Einwilligung erteilt.

Vorteile für Haushaltskunden bzw. Verbraucher

Latu dem Hersteller kann IOmeter in wenigen Minuten vom Anschlussnutzer selbst installiert werden. Er erhalte damit eine transparente, leicht verständliche Darstellung des täglichen/monatlichen/jährlichen Stromverbrauchs und der Kosten via App. Der aktuelle Stromverbrauch könne in Echtzeit eingesehen werden und die Kategorisierung des Verbrauchs ermögliche energieeffizientes Handeln und die Identifikation von Einsparpotenzialen.

Zugleich warnt ein Abschlagswarner frühzeitig via Push-Nachricht über das Erreichen der monatlichen Kostengrenze.

Vorteile für Stromversorger bzw. Messstellenbetreiber

Auch für Messstellenbetreiber gebe es Mehrwerte: Sie können mit der Plug-and-Play-Lösung zur Visualisierung und Transparentmachung des Stromverbrauchs die Kundenbindung stärken. Zudem profiteren sie demnach selbst von der effizienteren Zählerablesung: die Erhebung und Verarbeitung von Zählerständen erfolge voll digitalisiert.

Eine einfache Tarifänderung sei durch monatsscharfe Abrechnung der Verbraucher wirtschaftlich möglich, zugleich würden sich administrative Kosten der Kundenbetreuung gesenkt. Nach Erfahrung von esc gehen mit dem IOmeter die Anzahl rechnungsbezogener Anfragen (z.B. zum Abschlag) und Beschwerden deutlich zurück. Aufgrund der verbesserten Informationslage würden sich Rückfragen schneller klären lassen.

Amortisation der Anschaffungskosten in kurzer Zeit

Das Interesse der Versorger sei groß, so esc. Zwar sei die Anschaffung des Systems mit gewissen Kosten verbunden, doch diese Investition amortisiert sich laut Peter Krebs in Zeiten stark erhöhter Strompreise in kurzer Zeit. Der Saarbrücker Dienstleister "co.met" setzt die Lösung schon seit 2020 ein. (sg)