Smart City / Energy

VDE schließt Partnerschaft mit chinesischem Energieversorger

Der VDE hat eine enge Zusammenarbeit mit und State Grid China vereinbart. Pikanterweise ist das genau die Firma, der die Bundesregierung den Einstieg bei 50Hertz verboten hat.
20.08.2018

State Grid China und der VDE wollen die Zusammenarbeit intensivieren.

Shu Yinbiao, CEO von State Grid China, und Ansgar Hinz, CEO des Technologieverbands VDE, wollen die Zusammenarbeit intensivieren. Deswegen haben sie in Peking ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel dieses Kontraktes ist es, in den Schwerpunktbereichen Wissenschaft, Bildung, Prüfung und Anwendung „gemeinsame Ziele zu fördern und die deutsch-chinesische Zusammenarbeit in zukunftsweisenden Technologien, wie Smart Energy, Cybersecurity oder Smart Mobility auszubauen“, wie verlautete.

Starten werden Corporation of China (SGCC) und der VDE mit Projekten im Bereich Smart Energy und Smart Mobility. Es geht dabei um die Integration und Standardisierung von Erneuerbaren Energien, Grid Codes, Netzregelung und Speichersystemen. Der VDE berät SGCC zusätzlich der der Bankability und Insurabiltiy von Produkten im Bereich Erneuerbare Energien und Speichersystemen. In der Elektromobilität legt der VDE sein Know-how in der Standardisierung, dem Testen und Zertifizieren von Energiespeichersystemen (ESS), Ladeinfrastruktur und der Evaluation von Abrechnungssystemen offen.

SGCC: technologie- und machthungrig?

Hinz ist überzeugt vom Nutzen der Partnerschaft: „State Grid China verfügt über mehr als 120.000 Experten in Forschung und Entwicklung. Der VDE greift auf ein umfassendes Expertenwissen von über 30.000 namhaften Know-how-Trägern in Wissenschaft, Normung, Prüfen und Zertifizieren sowie der Anwendungsberatung zurück. Zudem pflegen wir enge Beziehungen zu über 300 Hochschulen weltweit.“ Zusammen ergänze man sich ideal in vielen Bereichen der digitalen Zukunftstechnologien – die Sorge, dass das mit dem technischen Know-how eine Einbahnstraße sein könnte, hat er offenkundig nicht.

Die State Grid Corporation of China (SGCC) ist das größte öffentliche Versorgungsunternehmen der Welt, sie beschäftigt 1,6 Millionen Mitarbeiter und betreut eine Bevölkerung von über 1,1 Milliarden Menschen. Und SGCC will in strategisch wichtige Märkte hineinwachsen. Genau deswegen hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier es auch verhindert, dass SGCC 20 Prozent der Anteile am strategisch bedeutsamen Netzbetreiber 50Hertz erwerben darf. Es könnten, so scheint es, auf den VDE wegen seiner neuen Partnerschaft durchaus noch kritische Fragen zukommen. Denn für Uneingennützigkeit sind die Chinesen nicht bekannt. (sig)