Gas

Verkaufsprozess abgeschlossen: VNG übernimmt Gas-Union

Das OK der Kartellbehörden ist da. Nun wollen die Leipziger damit beginnen, Gas-Union in die eigenen Strukturen zu integrieren. Die VNG will sich in einem hart umkämpften Markt breiter aufstellen.
01.10.2020

Die VNG-Zentrale in Leipzig

Der Erwerb der Gas-Union GmbH durch den international agierenden Energiekonzern VNG AG ist offiziell vollzogen: Nachdem sich der Leipziger Unternehmensverbund bereits im Juli dieses Jahres im EU-weiten Bieterwettbewerb durchgesetzt hatte, haben sowohl die Kartellbehörden als auch die entsprechenden Gremien grünes Licht für die Übernahme des bisherigen Wettbewerbers aus Frankfurt am Main gegeben. Das Closing erfolgte am gestrigen Mittwoch, wie die VNG mitteilte. 

„Mit dem Erwerb der Gas-Union als Wettbewerber können wir unsere eigene Position auf dem deutschen Gasmarkt weiter stärken“, erläutert VNG-Vorstandsvorsitzender Ulf Heitmüller. Die Gas-Union sei ein traditionsreiches Unternehmen, das sich innerhalb der Branche und speziell im Handels- und Vertriebsbereich aufgrund seiner hohen Kundenorientierung einen guten Ruf erarbeitet habe.

VNG will sich neu positionieren

Die VNG sei in einem anspruchsvollen Markt aktiv, der von einem hohen Wettbewerbsdruck geprägt sei. „Insofern beteiligen wir uns proaktiv an der stattfindenden Marktkonsolidierung und nutzen diesen Schritt dazu, uns in diesem Umfeld zu positionieren und unseren Konzern noch breiter aufzustellen. Mit ihren Geschäftsbereichen Handel und Vertrieb, Transport und Speicherung sehen wir im Erwerb der Gas-Union eine sinnvolle Ergänzung zu unserem eigenen Portfolio“, so der Konzernchef weiter.

Nun werde es darum gehen, einen bestmöglichen Übergang für alle Beteiligten zu organisieren. „Dazu zählt beispielsweise auch die künftige Ausrichtung des Netzgeschäfts, des Handelsgeschäfts oder der Speicherassets der Gas-Union“, so der VNG-CEO. Der VNG sei sehr daran gelegen, „wirtschaftlich passende und faire Lösungen“ für beide Seiten zu finden.

Mainova war größter Anteilseigner

Größter Anteilseigner der Gas-Union war zuletzt die Mainova AG mit 34,27 Prozent. Weitere Gesellschafter waren: die RGE Holding GmbH (23,57 Prozent), die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (15,91 Prozent), die Städtische Werke AG (9,18 Prozent), die Stadtwerke Göttingen AG (6,12 Prozent), die Stadtwerke Essen AG (4,55 Prozent) sowie die Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH (4,55 Prozent). Diese Anteile gehen nun an die VNG AG über. Die Gas-Union GmbH selbst hält 1,85 Prozent eigene Anteile an der Gesellschaft.