Gas

Wasserstoff aus Feuchtwangen: Pläne werden konkreter

Der Freistaat Bayern priorisiert den Bau eines Elektrolyseurs in Feuchtwangen durch die Stadtwerke und ihre Projektpartner. Geplant ist eine Anlage mit einer Kapazität von fünf Megawatt.
16.02.2024

Feuchtwangens erster Bürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbandes Interfranken, Patrick Ruh, Interfranken-Geschäftsführerin Hedwig Schlund, Schillingsfürsts Bürgermeister Michael Trzybinski, Stadtwerke-Mitarbeiter Alexander Strauß und Schopflochs Bürgermeister Oswald Czech (v. r.)

Die geplante Elektrolyse-Anlage soll eine Kapazität von fünf Megawatt haben und voraussichtlich etwa 600.000 Kilogramm Wasserstoff pro Jahr produzieren. „Für diesen Prozess ist zusätzlich zum Wasser auch ein gewisser Verbrauch an grünem Strom notwendig, den wir jedoch vollständig über unseren noch geplanten sowie bereits laufenden Zubau von Photovoltaik- und Windenergieanlagen decken können“, erläutert Patrick Ruh in einer Pressemitteilung. Die Investitionen für den Elektrolyseur belaufen sich laut Stadtwerkeleiter Lothar Beckler auf rund 14 Millionen Euro. Über das BayFELI habe die NahKRAFT, deren Geschäftsführer Beckler ist, eine Zuwendung von fünf Millionen Euro beantragt. „Die Produktion von grünem Wasserstoff wird uns neue Perspektiven der nachhaltigen Energieerzeugung eröffnen und gleichzeitig einen erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftsentwicklung der gesamten Region haben“, unterstreicht Bürgermeister Patrick Ruh die Bedeutung dieser Investition. „Der Elektrolyseur ist eine echte Chance für Feuchtwangen, um unseren zielgerichteten, äußerst erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien maßgeblich fortzuführen. Mit der eigenständigen und nachhaltigen Wasserstoffgewinnung bieten sich uns weitreichende ökologische sowie wirtschaftliche Potenziale, die es jetzt zu nutzen gilt.“ 

Das Projekt gilt als erster konkreter Meilenstein der Wasserstoff-Initiative des Zweckverbandes InterFranken. Bei diesem vom Bund geförderten HyStarter-Programm nehmen die Stadtwerke Feuchtwangen eine maßgebliche Rolle ein. Gut ein Jahr lang wurde gemeinsam mit weiteren Institutionen, Organisationen und Unternehmen aktiv an neuen Ideen und innovativen Konzepten zur Herstellung und Nutzung von grünem Wasserstoff in der Region gearbeitet. „Daraus konnten wir zahlreiche Kontakte an Wasserstoff interessierter Kooperationspartner und potenzieller Abnehmer des in Feuchtwangen produzierten grünen Wasserstoffes gewinnen“, schilderte der Feuchtwanger Stadtwerkeleiter. Bürgermeister Ruh bezeichnete Feuchtwangens Einsatz und die fortschrittlichen Planungen in Sachen Wasserstoff zusammen mit dem Zweckverband InterFranken erneut als beispielhaft und visionär für den gesamten Landkreis und westlichen Bezirk. „Die positive Beurteilung und Priorisierung im Zuge des BayFELI zeigt, dass unsere Planungen selbst im bayernweiten Wettbewerb mit ähnlichen Elektrolyseur-Projekten anderer Unternehmen auch den Freistaat überzeugen und folglich entsprechend hoch bewertet werden können“, betonte Feuchtwangens Bürgermeister. (amo)