Gas

Thüga testet reinen Wasserstoff im Gasnetz

Ein Netzstrang der Energie Südbayern (ESB) soll über einen Zeitraum von zunächst 18 Monaten mit 100 Prozent Wasserstoff versorgt werden: Dabei handelt es sich um ein Gasbestandsnetz.
23.09.2021

Wasserstoff-Beimischungen werden bereits länger diskutiert: Die Thüga testet nun in einem Gasbestandsnetz reinen Wasserstoff aus.

100 Prozent Wasserstoff in einem Gasbestandsnetz – wie die Umstellung gelingt, wollen Thüga und Energie Südbayern mit dem Projekt "H2Direkt" demonstrieren. Es ist Part des Wasserstoff-Leitprojektes "TransHyDE", mit dem das Bundesforschungsministerium Deutschlands Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft unterstützt. Als Ergebnis soll ein allgemeingültiger Leitfaden entstehen, wie Bestandsnetze auf reinen Wasserstoff umgewidmet werden können, teilt die Thüga mit.

Ein Netzstrang der Energie Südbayern (ESB) mit zehn Haushalts- und einem Gewerbekunden soll über einen Zeitraum von zunächst 18 Monaten mit 100 Prozent des Elements versorgt werden. Dazu erklärt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga AG: "Wir wollen zusammen mit der ESB-Gruppe demonstrieren, dass die Einspeisung von reinem Wasserstoff in ein Gasbestandsnetz machbar ist. Damit zeigen wir, dass die bestehenden Gasverteilnetze ein zukunftsfähiges Asset sind, die das Rückgrat der klimafreundlichen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland bilden können."

2,5 Mio. Euro Förderung für das Projekt

H2Direkt schafft eine Basis für die zukünftige Rolle der Verteilnetze: Dazu soll eine Gassensorik erprobt werden. Die zentrale Frage "Wie überzeuge ich die Kunden" beantwortet ein Kommunikationskonzept. Ebenfalls für die Abnehmerseite entsteht ein spezifisches, geprüftes Sicherheitskonzept sowie ein Mess- und Abrechnungssystem für Wasserstoff. Im Feldtest steht dann der sichere Dauerbetrieb der Anlagen und des Netzes im Fokus. Alle technischen und organisatorischen Prozesse bündelt am Ende ein Leitfaden, der allgemeingültig den Umstellungspfad der Verteilnetze festhält. H2Direkt soll mit insgesamt 2,5 Mio. Euro vom Bundesforschungsministerium gefördert werden. (gun)