Amprion erhält Genehmigung für Offshore-Konverterstation früher als erwartet
Für die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 plant Amprion im Industriepark Lingen nordöstlich der Umspannanlage Hanekenfähr eine Konverterstation.
Die Umspannanlage wandelt den von der Nordsee ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom um. Anschließend wird er über die dazugehörige „Schaltanlage Hilgenberg“ und eine Freileitung in die bestehende Umspannanlage eingespeist
Genehmigung kommt früher als erwartet
Nachdem das Genehmigungsverfahren für die Konverterstation Anfang des Jahres gestartet war, hat das zuständige Gewerbeaufsichtsamt Osnabrück nun früher als von Amprion erwartet die Genehmigung erteilt. Damit können die Bauarbeiten für die Station beginnen, für die der Übertragungsnetzbetreiber Siemens Energy als Generalunternehmer beauftragt hat. Zunächst finden noch bauvorbereitende Maßnahmen statt. Die Grundsteinlegung ist für Frühjahr 2025 vorgesehen. Anschließend ist mit einer Bauzeit von etwa zwei bis drei Jahren zu rechnen.
Bereits seit einiger Zeit laufen die ersten Vorarbeiten zur Geländeregulierung und Erschließung auf der Fläche im Industriepark. Hintergrund ist, dass Amprion bereits Anfang 2024 die Genehmigung für die Schaltanlage Hilgenberg erhalten hat. Auch die Freileitung von dort zur Umspannanlage Hanekenfähr wird bereits seit einigen Monaten errichtet. Die Hochbauarbeiten für die Schaltanlage Hilgenberg sollen im Herbst dieses Jahres beginnen.
Die Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4
Die weitestgehend parallel verlaufenden Offshore-Netzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4 gehören zu den wichtigen Energiewende-Projekten in Deutschland. Sie sollen 2028 in Betrieb gehen. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 60 bzw. 125 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste.
Von dort aus verlaufen sie noch rund 155 Kilometer als Erdkabel in Richtung der Umspannanlage Hanekenfähr in Lingen (Ems), wo Amprion sie an sein Übertragungsnetz anschließen wird. Dort ging im April 2023 das Kernkraftwerk Emsland vom Netz. DolWin4 und BorWin4 stellen sicher, dass die entfallene Erzeugungskapazität durch 1,8 GW Offshore-Windenergie ersetzt wird. (sg)