Strom

Amprion errichtet Konverterstation für 600 Mio. Euro

Die Anlage werde dafür sorgen, dass Windstrom aus Norddeutschland und auch Sonnenstrom aus Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfalen fließen könne, erklärte Amprion-Technikvorstand Neumann.
31.05.2023

Ministerin Mona Neubaur, Bürgermeister Christian Bommers, Projektleiter Andreas Korwin, Amprion-Geschäftsführer Hendrik Neumann, Leiter Stationsprojekte Thorsten Mikschaitis, Projektsprecherin Joëlle Bouillon

Für eine wichtige Anlage zur Nutzung von Windstrom aus Norddeutschland ist am Mittwoch bei Düsseldorf der Grundstein gelegt worden. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion errichtet auf dem Gebiet der nordrhein-westfälischen Stadt Meerbusch eine 600 Mio. Euro teure sogenannte Konverterstation. In der Anlage kann Wechselstrom in Gleichstrom und umgekehrt gewandelt werden. Mit Gleichstrom lassen sich große Energiemengen über weite Entfernungen verlustarm transportieren wie etwa Strom von Auf-See-Windanlagen. Soll der Strom dann in Nordrhein-Westfalen von Haushalten und Gewerbe genutzt werden, ist eine Umwandlung in Wechselstrom notwendig.

Die Anlage soll an die geplanten Gleichstromverbindungen A-Nord (Emden-Meerbusch) und Ultranet (Meerbusch-Philippsburg) angeschlossen werden. Sie werde dafür sorgen, dass Windstrom aus Norddeutschland und auch Sonnenstrom aus Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfalen fließen könne, erklärte Amprion-Technikvorstand Hendrik Neumann. Die Anlage soll auch dabei unterstützen, die Netzspannung zu regulieren und zu stabilisieren. 2026 soll die Konverterstation in Betrieb genommen werden.

Das Betriebsgelände hat eine Fläche von 13 Hektar. Das entspricht rund 19 Fußballfeldern. Die Anlage mit 18 Meter hohen Gebäuden wird mit einem Abstand von 700 Metern zur nächsten Wohnbebauung auf einem Feld bei Meerbusch-Osterath errichtet. Die ersten Planungen begannen vor zehn Jahren. Es folgte ein langjähriger Streit um den Standort. Nach Angaben von Meerbuschs Bürgermeister Christian Bommers (CDU) hat der Stadtrat erst im Dezember 2022 darauf verzichtet, weitere Rechtsmittel gegen den Bau einzulegen.

Bis auf wenige Kilometer soll Ultranet (340 Kilometer) auf Masten schon bestehender Stromtrassen umgesetzt werden. Die Stromverbindung A-Nord wird 300 Kilometer lang und soll als Erdkabel verlegt werden. (dpa/gun)