Strom

Baden-Württemberg startet Solaroffensive

Drei Förderprogramm bilden das Rückgrat der Initiative. Dem Einbruch beim Zubau in den vergangenen Jahren müsse entgegengewirkt werden, erklärte Umweltminister Franz Untersteller.
05.07.2018

Franz Untersteller, Umweltminister von Baden-Württemberg

Mit einer Solaroffensive will die Landesregierung von Baden-Württemberg dem Ausbau der Photovoltaik (PV) und der Solarthermie im Land neuen Schwung verleihen. In den letzten Jahren sei der Ausbau der Solarenergie im Land eingebrochen, begründete Umweltminister Franz Untersteller die Notwendigkeit einer Solaroffensive. Verantwortlich dafür seien bundespolitische Weichenstellungen gewesen, die Belastung von Sonnenstrom für den Eigenverbrauch mit der EEG-Umlage, die zurückgehende EEG-Vergütung und die Begrenzung des Ausbaus von Freiflächenanlagen. Gesunkene Installationskosten für Neuanlagen und sehr niedrige Produktionskosten für Sonnenstrom machten PV dennoch weiterhin wirtschaftlich attraktiv.

Acht Punkte umfasst die Solaroffensive, die Umweltminister Franz Untersteller dem Kabinett vorgestellt hat. Kernstück der Offensive seien drei Förderprogramme:

  • Der Förderwettbewerb „Regionale Photovoltaiknetzwerke“: Dabei geht es primär um Information, Beratung und Vernetzung in den zwölf Regionen des Landes.
  • Das Förderprogramm „Netzdienliche PV-Batteriespeicher“, das die Investition für einen Solarspeicher bezuschusst, vorausgesetzt er ist an den Bau einer neuen Photovoltaik-Anlage gekoppelt.
  • Das Förderprogramm „Energieeffiziente Wärmenetze“

Im Bereich der Wärmenetze seien über das Förderprogramm landesweit bereits 36 Projekte gefördert und insgesamt sieben Mio. Euro an Zuschüssen bewilligt worden, führte Minister Untersteller aus. Auch das Programm „Netzdienliche PV-Batteriespeicher“ sei ausgesprochen erfolgreich. „In den ersten drei Monaten seit März haben wir 422 Anträge bewilligt, die wir mit mehr als einer Million Euro fördern. Insgesamt stellen wir in diesem und im nächsten Jahr gut drei Mio. Euro zur Verfügung“, so der Minister. Weitere Bausteine der Solaroffensive seien die Etablierung von Mieterstrommodellen sowie der Ausbau der PV auf landeseigenen Dächern und Flächen.

Gegenüber der Bundesregierung werde die Landesregierung weiter darauf dringen, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) rasch weiterentwickelt wird, so Untersteller. Insbesondere im Hinblick auf die Ausbaupfade für Solarstrom, die Regelungen zum Eigenverbrauch und die zu komplizierten Regelungen zu Mieterstrom bestehe Änderungsbedarf. (al)